Wenn zornige Engel debattieren

12. Dezember 2011

Von Podiumsdiskussionen, Heuchlern und Charakterlumpen – Ein Zwischenruf aus Jena

Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, das leidige Thema „NSU“, „Döner-Morde“ und die damit verbundenen Taten von sogenannten „Rechtsextremisten“ in unserer Berichterstattung nicht mehr weiter zu berücksichtigen. Wenn nicht einmal ein Lothar König an die offiziell verlautbarte Version über die „Zwickauer Terrorzelle“ glaubt und darüber hinaus noch Journalisten zitiert, die ihm ähnliche Zweifel anvertrauten, dann spricht das in ausreichender Form für sich. Doch als ich mir den letzten Sonntagmorgen mit der bei Jena TV übertragenen Podiumsdiskussion im Theaterhaus vom 5. Dezember versüßte, und unter anderem ein „NPD-Aussteiger“ Uwe Luthardt dort als „mutig“ bezeichnet wurde, konnte ich nicht an mir halten, doch ein paar Zeilen dazu zu verfassen.

Dieser Diskussion vorangegangen war ein Beitrag des ZDF-Magazins „Aspekte“ vom 18.11.2011. In diesem berichtete der Schriftsteller Steven Uhly davon, dass er ungeheure Angst habe, in den Osten zu fahren, aufgrund der Befürchtung, zum Opfer rechter Gewalt zu werden. Ganz „nebenbei“ wurde immer wieder sein neues Buch erwähnt, so dass schnell klar war, welches Ziel der Beitrag eigentlich verfolgte: Werbung machen nämlich für Uhlys tolles neues „Meisterwerk“.

Soweit so gut. Nachdem das ZDF eine äußerst einseitige und tendenziöse Berichterstattung über Jena ausgestrahlt hatte (was uns nicht verwundert, ist die Presse hierzulande im Allgemeinen doch immer recht einseitig), unterschrieben 4.000 Jenaer eine Petition, die eine Entschuldigung des “Aspekte”-Redakteurs Christhard Läpple forderte. Das „braune Image“, das das ZDF der Saalestadt  verpasst hatte, war natürlich auch den sattsam bekannten Figuren des lokalen politischen Parketts ein Dorn im Auge. Unser geliebter Oberbürgermeister und „Nazi“-Blockierer Dr. Albrecht Schröter, Friedenstaube Christoph Ellinghaus vom „Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus“, die mit etwas zu viel Speck auf den Hüften ausgestattete Katharina König von der Linkspartei und viele andere stöhnten laut auf und protestierten. Schließlich kann ja nicht sein, was nicht sein darf. Und so traf man sich in gemütlicher Runde im Theaterhaus und „Zornige Engel“ debattierten über allerlei vergangene und aktuelle Sachen. Es wurde eine Märchenstunde aus Tausendundeiner Nacht.

Fangen wir bei Uwe Luthardt an. Er war Mitglied der NPD. Aus sicheren Quellen kann an dieser Stelle bestätigt werden, dass er weder ein aktives Mitglied, noch der Jenaer NPD in irgendeiner anderen Form nützlich war. Aktiv zumindest nicht im Sinne von Ideen einbringen und umsetzen. „Aktiv“ wurde er erst mit einer Flasche Bier in der Hand und warf dann mit Stammtischparolen wild um sich. Er war schlicht und ergreifend ein Schwätzer. Und er ließ nichts aus. Auch in jener Nacht, als in Jena ein Punk von einer aufgestachelten Gruppe Jugendlicher verprügelt wurde, war Luthardt wieder „aktiv“. Und zwar nicht als erwachsener Mann, der beschwichtigend auf die zornige Gruppe einwirkte und eine Eskalation vermied – vielmehr als verbaler Brandstifter, der für die tragischen Ereignisse jenes Abends zumindest den emotionalen Zündstoff lieferte. Und jetzt stellt sich dieser Scharlatan als Gutmensch hin, der ach so schlechte Erfahrungen mit so genannten „Neonazis“ gemacht haben will. Da dreht sich sicher nicht nur bei mir der Magen um.

Doch weiter im Konzert: Herr Prof. Dr. Klaus Dörre, Soziologie-Dozent an der Uni Jena, las in der 58./59. Minute eine sehr interessante Auswertung des „Thüringer Monitor“ vor. Vorab, dieser „Monitor“ stellt eine Befragung dar, welche jedes Jahr unter den Bürgern durchgeführt wird, um unter anderem das „rechtsextremistische“ Einstellungspotential zu ergründen. Ein Aspekt dieser Umfrage unterrichtete darüber, dass 56%, also mehr als die Hälfte der in Thüringen lebenden Bürger, der Ansicht sind, dass die BRD in einem gefährlichen Maße überfremdet sei. Man kann es niemandem verübeln, ist die offizielle Zahl der in Deutschland lebenden Menschen „mit Migrationshintergrund“ doch auf mittlerweile rund 16 Millionen angestiegen.
Es geht hier aber nicht darum, den Hass auf Ausländer zu schüren. Es geht uns auch nicht darum, diese Personen als Menschen zweiter Klasse darzustellen. Ganz und gar nicht. Aber wenn es in Teilen dieser Republik Schulen gibt, in denen nicht ein einziges deutsches Kind mehr unterrichtet wird, Bezirke, die nur noch von Polizisten durchstreift werden, die selber die Sprache der dort ansässigen ausländischen Mehrheitsbevölkerung sprechen, dann frage ich mich laut: „Läuft hier nicht gravierend was schief???“ Und nur weil Thüringen in Anbetracht der Statistiken – noch – eine Art Insel der Seligen ist, sollte niemand dem Trugschluss erliegen, dies sei auf Dauer so festgeschrieben. Wehret den Anfängen…!

Doch die Schuld für die Entwicklung nicht bei den Ausländern. Sie liegt bei den Politikern, die eine solche Entwicklung überhaupt erst zulassen. Sie sind diejenigen, die an den Fäden ziehen und zulassen, dass auch hier bei uns der Deutsche zunehmend auf die Dörfer flüchtet, weil es in den „Ghettos“ nicht mehr auszuhalten ist. Insbesondere als Frau würde ich zum Beispiel nicht mehr allein nachts durch Lobeda-West gehen. Gerade da, wo vor nicht all zu langer Zeit im Kaufland eine Schießerei war, oder eine Messerstecherei auf dem Parkplatz der Netto-Kaufhalle, oder ein junger Mann vor ein paar Wochen nahe der Kneipe „Schmiede“ von sechs Russen überfallen wurde. Wo ich als Kind einst spielte, treffen sich jetzt Jugendgangs türkischer und russischer Abstammung – und sicherlich nicht, um gemeinsam im Sandkasten zu spielen. Und da wollen uns Schröter, König und Co. weismachen, „es ist doch alles gar nicht so schlimm“? Aber wie Genosse Schröter bei der Podiumsdiskussion mehrmals erwähnte: Er will „den Menschen im Menschen entdecken“. Na dann, wagen Sie sich doch einmal von Ihrem beschaulichen Hügel im Osten der Stadt herunter und begeben sich nachts auf Entdeckungstour in Lobeda-West, Herr Schröter…!

Auch über Frau König konnte man hin und wieder herzhaft lachen. Beklagte sie sich doch in der 72. Minute darüber, dass zwar 50.000 Menschen (hier war wohl ihre Wahrnehmung etwas vernebelt) am 2. Dezember in Jena zu einem KOSTENLOSEN Konzert „gegen Rechts“ gingen, KOSTENLOS aus den umliegenden Landkreisen nach Jena transportiert wurden, über 4.000 Menschen eine Petition gegen den ZDF-Bericht unterschrieben, aber nur 300 Personen an der Demonstration gegen „rechte Gewalt“ teilnahmen und gar nur 60 in Gera gegen einen Aufmarsch von Nationalen protestierten. In diesem Moment hätte man Frau König wohl ein Tempo-Taschentuch reichen sollen…

Desweiteren erklärte uns Frau König mit Unschuldsmine, dass von „Links“ keine Gewalt ausgehe: „Wir verhindern friedlich den Neonazi-Aufmarsch in Dresden“, beteuerte die rote Katharina mit Schulmädchenblick. „Friedlich“ heißt hier wohl soviel wie: „Wir werfen Steine, setzen Autos und Mülltonnen in Brand und legen die Zugverbindungen lahm“. Außerdem belegen Statistiken, dass die Zahl der politisch „links“ motivierten Gewalttaten in besorgniserregendem Maße zunimmt. Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland 1.377 gewalttätige Übergriffe gegeben, die dem „linken“ Spektrum zuzuordnen sind. In der Schweiz registriert man mittlerweile sogar zehnmal häufiger „linke“ als „rechte“ Gewalt. Auch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) verwies darauf, dass insgesamt mehr Menschen durch „linke“, als durch „rechte“ Gewalt verletzt wurden. Soviel dazu, Frau König….

Alles in allem war diese Podiumsdiskussion also eine reine „Heul-Veranstaltung“, getragen vom moralinsauren Geschwätz selbsternannter Friedenswächter, die öffentlichkeitswirksam ihre Krokodilstränen vergossen. „Wir müssen mehr machen!“, „Wir brauchen mehr Gelder für Kinder – und Jugendförderung“. „Wir müssen den Rechtsextremismus bekämpfen!“ Und so weiter, und so fort. Wir müssen, wir könnten, wir sollten. Das ewig gleiche Blabla.

WIR müssen in erster Linie das System abschalten – und das ohne große Diskussionen….


Autorin: Hildegard Wulff

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