Wenn Schüler auf der Abschlussfeier Sleipnir singen

31. Juli 2012

„Rechte Musik“ in der Mitte der Gesellschaft?

Als ich noch zur Schule ging, kam ich mit ungefähr 15 Jahren zum ersten Mal mit „rechter“ Musik in Berührung. Trotz einer bis dato völlig unauffälligen Sozialisation auf dem Gymnasium lud man sich in der Clique am Nachmittag einige Lieder der verbotenen Gruppe „Landser“ herunter. Beim Anhören der Lieder war man sich durchaus bewusst, welchen historischen und gesellschaftlichen Sprengstoff man dort zu hören bekam.

Dort wo ich aufwuchs waren die Verhältnisse im Vergleich zu den urbanen Zuständen absolut harmonisch. Hier und da zwar eine Ausländergruppe, mit der man sich nicht wirklich identifizierte, aber insgesamt war meine Jugend recht friedlich, fast harmonisch vonstatten gegangen. Abstoßender dagegen wirkte eher die zunehmende Dekadenz der reichen und verbonzten Jugend, die Ideale und Kultur nur noch als leeres Schmuckstück benutzte, um sich als gebildet zu bezeichnen. In diesem Umfeld schlugen die radikalen Lieder von Landser natürlich nicht richtig ein, sie waren zu fern des eigenen Erlebten und griffen zu polemisch die deutsche Vergangenheitsbewältigung an. Die Schuldindoktrinierung, die durch die gängige Geschichtsschreibung auch meinen Schulunterricht erreicht hatte, zeigte ihre Wirkung nur allzu deutlich. Demnach verfehlten die „verbotenen Früchte“ in meinem Freundeskreis ihr Ziel, uns zu kleinen „Nazis“ zu machen, fast vollends.

Wenn da nicht eine Ballade gewesen wäre, die das schroffe Bild der Nazirocker aufweichen konnte, indem es durch Gefühl und Inhalt bestach. Das Lied „Rudolf Hess“ vermochte bei fast allen Freunden etwas anderes als nur Provokation und Verbotenes zu sehen. Ganz normale Schüler fragten sich, wer diese Person war und warum dieses Schicksal sie ereilte. Der Inhalt des Liedes störte das eigene Geschichtsbild, denn der Nationalsozialist und Stellvertreter Adolf Hitlers kam in einem menschlichen Sein herüber. Entgegen der alltäglichen Dämonisierung einer ganzen Generation schaffte Landser es mit nur einem Lied bei jungen Menschen, die in der Mitte sozialisiert waren, einen Keil in ihr bisheriges Weltbild zu schlagen.

Allein das reicht nun nicht dafür, einer ganzen Generation junger Menschen ein nationales Weltbild zu bringen. Es empfiehlt sich jedoch als Mosaikstein, der mit weiteren Teilen dazu führen kann, dass junge Menschen sich ein wirkliches Weltbild aufbauen und durch Erfahrungen in der antifaschistisch durchtränkten Gesellschaft auch (und wenn nur innerlich) zu verteidigen wissen.

Warum nun mein Gedankengang in die eigene frühe Jugend? Erklärung: Es geht um einen recht aktuellen Fall medialer Aufregung gegen junge Deutsche, die wohl zu oft unerhörte Musik bei Youtube gehört haben. Tatort ist die Abschlussfeier einer Gesamtschule, auf der ein inhaltlich eher unpolitisch wirkendes Lied der nationalen Gruppe Sleipnir durch den gesamten Jahrgang vor Lehrerkolleg und Eltern gespielt und gesungen wurde. Neben der ZEIT haben bereits „Spiegel Online“ und der Blog „Publikative“ den Skandal entdeckt und üben entsprechend Druck aus auf Schule und Schüler. Schon wird gemutmaßt, dass die Lehrer mit den Schülern unter einer Decke stecken würden, indem sie das ganze „braune“ Treiben stillschweigend toleriert hätten. Gibt es etwa immer noch „rechte“ Lehrer?

Man muss gar nicht weiter auf die Einzelheiten des Geschehens eingehen, damit eines deutlich wird: Weder ist davon auszugehen, dass die für das Lied verantwortlichen Schüler aktive sogenannte „Neonazis“ sind, noch wird es so sein, dass die Lehrer heimliche NPD-Sympathisanten oder gar Mitglieder sind. Der Vorfall ergibt sich schlicht aus dem Umstand, dass sowohl während meiner Jugend, als auch in der jetzigen Generation immer wieder die herrschende Stigmatisierung von „rechten“ Gedanken (also den Menschen so sehen wie er ist; frei nach Arnold Gehlen) aus der Mitte der ganz normalen Jugend heraus durchbrochen wird. „Rechte“ Musik, wenn sie mit Emotion und Inhalt versehen ist, hilft dabei eindringlich. Ob diese Musik immer historisch oder politisch korrekt ist bzw. künstlerisch wertvoll, sei natürlich dahingestellt. Wichtig daran ist das Hinterfragen der Prozesse und Zustände, in denen wir uns befinden. Wir haben ein breites Unwohlsein in großen Teilen der Gesellschaft heute. Die Zukunft ist ungewiss, der linksliberale Mainstream scheint verbraucht. Eine moderne nationale Gegenkultur hat dagegen Chancen, breiteres Gehör zu finden als es heute noch der Fall ist. Die Mitte der Gesellschaft wartet demnach auf eine entsprechende Alternative. Daran kann auch die künstliche Aufregung von Spiegel Online oder der ZEIT nichts ändern!

Der Kontakt mit nationaler Musik führte letztlich auch bei mir zu einer Politisierung meiner Gedanken und dem Engagement bei den Jungen Nationaldemokraten. Auf dem Weg dorthin begleitete mich auch die Band Sleipnir. Zum Abschluss deshalb eines meiner persönlichen Lieblingsstücke.

Autor: Malte Hansen

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