Edelweißmarsch 2012 – Wandertagebuch – Mitten im Eis

22. Januar 2013

Der diesjährige Edelweißmarsch führte uns in die Ötztaler Alpen. Eine Region, in der unter anderem die höchsten Berge Tirols zu finden sind. Die „Edelweißmannschaft“ bewegte sich einige Zeit auf über dreitausend Höhenmeter und überquerte insgesamt drei Gletscher. Was die Mannschaft in dieser Zeit erlebt und empfunden hat, schildern euch die nachfolgenden Beiträge in eindrucksvoller Weise:


Tagebucheintrag Tag 3 (Teil 1)
„Sobald der Geist auf ein Ziel gerichtet ist, kommt ihm vieles entgegen.“

Ein neuer Tag bricht an. Die Tür öffnet sich nur einen Spalt. „Aufstehen“, ruft eine tiefe Stimme. Verschlafen schauen sich die Jungen an. Die Nacht war kurz. Viel zu kurz. Die ersten Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Schleierwolken. Schwerfällig stolpern die Ersten in den Waschraum. Nach der Katzenwäsche wartet ein ausgiebiges Frühstück auf die Wanderer. Der heutige Tag soll einer der anstrengendsten werden: Das Brandenburger Haus, die höchstgelegene Hütte des Deutschen Alpenvereins (3.277 Meter) gilt es zu erreichen.

Die Rucksäcke sind geschultert. Zügig marschieren die ersten los. Der Anstieg ist steil und der Weg wir zunehmend schmal und gefährlich. Höchste Konzentration ist gefordert. Rechts von uns befindet sich eine steile, karge Felswand. Auf der linken Seite liegt ein stark abfallender Abhang. Dafür ist der Aussicht unbeschreiblich. Der Blick schweift am Horizont entlang. In der Ferne kann man den Gletscher erkenne, den wir am Vortag bezwungen haben. Seine eisigen Massen ragen bis tief ins Tal.

Der Weg führt uns in die klaren Höhen. Die Hütte ist schon zu sehen, doch noch trennt ein riesiger Gletscher die Gruppe von dem Ziel. Die Steigeisen werden angelegt und die Karabiner am Gurt eingehakt. Vor uns liegt ein gewaltiges Meer aus Eis. Die tiefen Krater sorgen für eine angespannte Stimmung. Langsam setzt sich der Trupp in Bewegung. Jeder Schritt will mit Bedacht gewählt werden. Erschwert wird der Aufstieg durch den aufkommenden Hunger. Dennoch meistern alle die Herausforderung. Das Brandenburger Haus haben wir ohne größere Zwischenfälle erreicht. Das Schlimmste haben wir nun überstanden. Erleichtert setzten wir die Rucksäcke ab.

Tagebucheintrag Tag 3 (Teil 2)
„Was hinter uns und was vor uns liegt, sind winzige Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was in uns liegt.“

Nach einer stärkenden Mahlzeit setzten wir die Wanderung fort. Die Stimmung hat sich wieder aufgehellt. Zügig geht es voran. Die Wolken lockern auf und die Sonne hat sich durchgesetzt. Nach dem stundenlangen Aufstieg folgt nun der wohlverdiente Abstieg. Die Ersten rennen los. Dennoch ist Vorsicht geboten, den der Gletscher verzeiht keinen Fehltritt. Die eingespielte Gruppe bahnt sich problemlos ihren Weg. Das Spektakuläre weicht, die Routine kehrt ein. Mit jedem Schritt durch den matschigen Schnee schwindet die Kraft. In Gedanken sitzen wir schon in der Hütte. Schlagartig werde ich aus meinen Gedanken gerissen, denn ein Kamerad ist bis zum Oberkörper in eine Gletscherspalte gerutscht. Ein kurzer Schreck überkam uns alle, denn der Kamerad kam aus eigener Kraft nicht heraus und versank noch tiefer. Doch das beherzte Eingreifen zweier Kameraden entschärft die gefährliche Situation nach wenigen Minuten.

In der Ferne können wir schon unsere Unterkunft erkennen. Den Gletscher haben wir bereits vor einiger Zeit hinter uns gelassen. Der Weg führt uns nun über einen breiten Pfad. Befreit atmen wir auf, als wir die Hütte endlich erreicht haben. Wir haben es geschafft …

„Nach einem richtig bestandenen Abenteuer ist man angekommen: bei sich selbst.“

Bericht: https://www.jn-buvo.de/index.php/deutschland/38-aktuelles/1902-edelweissmarsch-2012-bericht-

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