Damals wie heute: Einen neuen Volksaufstand wagen!

14. Juni 2012

Gedanken zum 17. Juni 1953

Als am 17. Juni 1953 ein Aufstand in der ehemaligen DDR losbrach, ahnte keiner der Demonstranten etwas von der enormen Kraft, die sich in kurzer Zeit – nur acht Jahre nach der totalen Zerschlagung Deutschlands – spontan im Volk entfalten sollte. Was mit einem klassischen Protest gegen die Erhöhung der Arbeitsnorm am 16. Juni 1953 begann, entwickelte sich schnell zum politischen Aufstand ganzer Generationen, wenn nicht gar tatsächlich des ganzen deutschen Volkes in Mitteldeutschland. Vor allem Arbeiter und Handwerker, aber auch massenhaft Flüchtlinge aus dem Osten, Bauern und ehemalige Soldaten, kantige Männer und tapfere Frauen erhoben sich in über 560 Ortschaften gegen das staatspolitische System der DDR.

Vorsichtige Schätzungen gehen von rund einer Million Menschen aus, die sich an Demonstrationen, Streiks, Protestkundgebungen und an entschlossenem Widerstand gegen das von der sowjetischen Besatzungsmacht installierte Regime wehrten. Vielerorts befreiten die Demonstranten politische Gefangene, stürmten Polizeireviere und gaben der Führungselite unmissverständlich zu verstehen, was sie vom Gewaltapparat der DDR hielten. In manchen Gebieten konstituierte sich bereits eine revolutionäre Gegenmacht. Dies alles führte dazu, dass so viele Soldaten wie niemals mehr wieder in der Geschichte der DDR in Marsch gesetzt worden sind, um den Aufstand blutig nieder zu schlagen.
Jetzt mag natürlich die Frage berechtigt sein, was die Zeitgeschichte von gestern mit der Realität von heute zu tun hat und weshalb gerade junge Menschen sich dieses Themas annehmen und in vielen Städten von Mitteldeutschland diesbezüglich auf die Straße gehen und ihre politischen Kundgebungen durchführen.
Ich denke, dass die Beantwortung der Frage bei näherem Hinschauen doch recht einfach zu beantworten ist, da sich eine Vielzahl von Parallelen ergeben, gerade im Hinblick auf die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse von einst, sowie denen von heute. Denn wenn man gegenwärtig von Freiheit und Gerechtigkeit spricht, so wissen wir spätestens seit der Verurteilung und der Inhaftierung unzähliger Meinungsdissidenten in Deutschland, dass diese beiden Güter immer wieder, und zwar unter den Augen von Justitia, mit Füßen getreten werden. Dass das derzeitige staatspolitische System in Deutschland schon seit längerem zu den Staaten gezählt werden muss, in denen Meinungen und Sichtweisen unter Verbot und Strafe gestellt werden, ist leider nur allzu wenigen bekannt.
Wie weit, unter Berücksichtigung des eben genannten, die eingeforderte Demokratie reicht, vermag jeder Einzelne selbst zu beurteilen. Ich für meinen Teil verspüre einen Ekel, wenn ich daran denke, wie man in diesem Lande immer wieder aufs Neue mit Worten jongliert, ohne sich deren Sinn und Konsequenz bewusst zu sein.
Gleichzeitig spricht man von einer sozialen Gerechtigkeit sowie einer gesicherten Zukunft und blauäugig glaubt der Deutsche den Worten der Obrigkeit. Doch was sich in Wahrheit abspielt, können wir immer dann wieder erkennen, wenn wir das eigene Lohnniveau ins Verhältnis zu den derzeitigen Lebenshaltungskosten setzen. Das einst so bemerkenswerte und einzigartige Sozialsystem der bismarckschen Idee  muss weichen, da der Staat als politische Organisationsform es wieder einmal versäumt hat, richtig zu wirtschaften. Darüber hinaus klafft die Schere zwischen Arm und Reich derart auseinander, sodass wir davon ausgehen müssen, dass sich zwangsläufig der Mittelstand, der als Garant einer funktionierenden Wirtschaftsordnung anzusehen ist, allmählich auflösen wird.
Als könnte es nicht mehr schlimmer kommen, holt uns nun auch noch zum Schluss die Eurokrise ein. Sie ist ein Produkt einer fehlgeleiteten Einheitswährung und Wirtschaftsordnung in Europa. Sie ist Teil eines Wahnsinns, der kaum noch zu begreifen und zu verstehen ist. Der viel beschworene einheitliche Wirtschaftsraum der Eurofanatiker ist zum Scheitern verurteilt, weil er die ökonomischen Unterschiede der Staaten gänzlich ausgeblendet hat. Sobald eine „Volkswirtschaft“ ins Wanken gerät, bluten die anderen Staaten für die Blase die dort entstanden ist. Spürbar wird es in der Endkonsequenz für den einfachen Menschen dort draußen.
Ich denke, dass die Umstände von damals mit den heutigen Verhältnissen durchaus zu vergleichen sind, da sich für die Menschen im gesellschaftspolitischen wie wirtschaftspolitischen Leben spürbare Einschnitte bemerkbar machen. Daher ist die Forderung nach einem neuen Aufstand, unter Berücksichtigung der herrschenden politischen Umstände, die einzige und logische Konsequenz eines Volkes, um grundlegende Veränderungen herbeiführen zu können. Wir als Jugend werden uns nicht mehr länger mit diesem Zustand zufriedengeben und unser Ruf nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit wird immer lauter werden. Wir fordern eine Regierung, die sich an dem Gemeinwohl und der Mehrung des deutschen Volkes ausrichtet und ihrer Regierungsverantwortung in uneingeschränkten Maße nachkommt. Denn wir wollen Leben, Freiheit und einen souveränen Staat.

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Andy, Stellv. JN-Bundesvorsitzender

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