3. Südwestdeutscher Kulturtag 2012: Das erste Mal dabei

24. April 2012

Ein Mädel berichtet

Für mich war es das erste Mal, das Vergnügen zu haben, am Kulturtag teilnehmen zu dürfen. Aufgeregt fieberte ich dem 14. April entgegen! Obwohl es einen wunderbaren Werbefilm im Weltnetz über den Kulturtag zu sehen gibt, schien es einem doch sehr fern. Ich wollte hautnah dabei sein.

Gänsehaut bei der Eröffnung

Langsam füllte sich der Saal immer und immer mehr, sodass bald alle Plätze besetzt waren und auch die letzten Nachzügler noch einen Stehplatz fanden. So hatte ich es nicht erwartet. Nun saß ich aufgeregt und mit gespitzten Ohren da und erwartete den Anfang. Die Bilder vom 1.  Kulturtag aus dem Netz schossen mir durch den Kopf. Derweil wurde von vorne aus abwechselnd ein Gedicht, Strophe für Strophe, vorgetragen. Von den Seitenflügeln aus kamen Fahnenträger die Bühne hinauf. Imposant hörte man die Fanfaren bis in die hintersten Ecken der Halle schallen. Eine leichte Gänsehaut zeichnete sich bestimmt nicht nur bei mir auf den Armen ab. Ja, so hatte ich es mir vorgestellt! Mit einer einzelnen lauten Fanfare zogen sie wieder ab, bis man sie nur noch leise hören konnte.

Anti-Kommerz

Sebastian Räbiger kam nach der Begrüßung der Gäste durch Michael auf die Bühne und leitete unter lautem Klatschen den 3. Südwestdeutschen Kulturtag an. Kurz betrat eine Volkstanzgruppe die Bühne. Unter der Musik von Querflöten und Quetschkommoden tanzte sie alte Volkstänze, wie man sie heutzutage wohl nirgendwo anders mehr zu sehen bekommt. Ich war beeindruckt und bekam selber Lust diese zu tanzen, da man den Tänzern ansah, wie viel Spaß es wohl machen würde.
Kurz darauf wurde ein Fischerchor angekündigt, welcher sich auf dem JN-Segeltörn vom letzten Jahr gegründet hatte. Lieder mit schönen Frauen- und Männerstimmen hallten durch den Saal, eine gelungene Abwechslung von den immer wieder rauf und runter gespielten Kommerzliedern aus dem Radio… Das tat gut!

Fehlte etwas im Geschichtsunterricht?

Im nächsten Programmpunkt hielt Olaf Rose einen Vortrag über  „Deutsche Friedensbemühungen 1939-1945 und die Wahrheit über die Abdankung des englischen Königs“. Als ich dieses Thema hörte, überlegte ich, ob ich jemals zuvor davon gehört hatte, aber es fiel mir nichts ein. Dieses bedeutende Thema wurde bei mir im Geschichtsunterricht wohl ausgelassen.

Wieso? Das frage ich mich schon lange nicht mehr. Auch wenn man weiß, wieso dies und jenes einem nicht gesagt wurde, so fühlt man dennoch die Unfassbarkeit und Ungerechtigkeit. Man wünscht sich, dass jeder Bürger von Deutschland dies zu hören bekommt. Ohne jede Vorurteile in diesen Vortrag zu gehen… Nur leider ist dies wohl nicht mehr möglich. Sich damit abzufinden fällt mir heute noch sehr schwer.

„Damit Kinderland werde, muss Vaterland sein!“

Unter diesem Leitmotiv gab es Kinderbetreuung im Freien und die Hexe Ragna, gespielt von Sigrid Schüssler. Alle Kinder, die in dem Saal versammelt waren, kamen hinauf auf die Bühne und setzten sich mit großen Kulleraugen in eine Reihe und beobachteten was dort vor sich ging. Die Hexe Ragna verband eine Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten und Räubern mit Singen und Tanz, sodass auch das letzte schüchterne Kind zum Ende der Aufführung hin tanzte und mit einem strahlendem Gesicht zurück zu seinen Eltern kehrte. Man merkte es den Kleinen an, wie ausgeglichen und zufrieden sie den weiteren Tag verbrachten.

Nach einer großen Pause, in der man bei den Verkaufsständen herumstöbern oder sich etwas zu trinken und zu Essen kaufen konnte, ging es weiter. Um alle wieder auf ihre Plätze zurück zu holen, kamen Fanfarenspieler auf die Bühne hinauf und kündigten die zweite Hälfte des Tages an. So war auch jeder wieder mit vollem Gehör bei den Auftritten.

Solidarität, Laientheater und Rüpeltanz

Nach einer kurzen Ansprache zum Thema Solidarität und Repression und einer Sammlung für Angehörige in Not wurde ein weiterer Volkstanz aufgeführt, worauf das Laientheater folgte.

Beim Theater wurde eines der Märchen der Gebrüder Grimm, nämlich „Knüppel aus dem Sack“ vorgespielt, welches mit lustigen Hintergrundtönen und teilweise neuerem Sinn versehen war. Im Publikum konnte man lachende und erwartungsvolle Gesichter sehen. Ob Groß oder Klein, jeder hatte seinen Spaß. Im Anschluss sang der gesamte Saal das Lied „Das Leben ist ein Würfelspiel“.

Sebastian Räbiger kam auf die Bühne und sagte eine erneute Volkstanzvorführung an. Nur war dies kein normaler Volkstanz, wie man ihn erwartet hätte, sondern es wurde uns ein Rüpeltanz geboten. Zwei Männer, die sich um eine Frau streiten und gegenseitig im Spiel schlagen und treten. Die Frau, um die sich die Männer stritten, hatte keinen Schimmer davon, was dort vor sich ging. Ich war sehr überrascht und hätte nicht gedacht, dass es so etwas wie einen Rüpeltanz (Watschentanz) überhaupt gibt. Richtig sehenswert!

 

Stehende Ovationen und deutscher Sang

Nach diesem humorvollen Auftritt kam der Redebeitrag von Udo Pastörs : „Kulturrevolution der 68iger und ihr materialistisches Weltbild“. Für mich war dies ein sehr eindrucksvoller Vortrag. Schon mit welcher Imposanz Udo Pastörs es geschafft hat, jeden Hörer im Saal aufrecht und mit offenen Ohren an seine Worte zu fesseln. Nach diesem Vortrag stand jeder begeistert im Saal auf und klatschte. Ich war höchst beeindruckt.

Die Deutschlandhymne wurde angestimmt und es wurde gemeinsam gesungen. Ein einheitlicher Chor füllte den Raum, es kam ein Gefühl von Gemeinschaft über uns alle. Ich merke immer mehr, wie es mich und andere erfüllt, wenn gemeinsam gesungen wird. Das ist etwas, was man in der heutigen Gesellschaft missen muss.  Sebastian Räbiger brachte es auf den Punkt, als er nochmals betonte, dass sich niemand für das Singen schämen muss. Oftmals erlebt man es in der Schule, wenn man ausgelacht wird, wenn man im Musikunterricht laut singt.  Hier war es anders…

Ausklang

Bevor „Projekt Aaskereia“ auftrat, kam eine Geigenspielerin in Begleitung von Gitarre und Querflöte auf die Bühne. Nah an der Perfektion spielte sie wunderschöne Lieder und ich lauschte der Musik. Man möchte sich schon fast wiederholen, wenn man feststellt, dass man so etwas heutzutage leider gar nicht mehr zu hören bekommt. Und dadurch empfand man es fast als Ehre, hier diesen Klängen lauschen zu dürfen.

„Projekt Askereia“ rundete das Programm des Tages mit schönen schwungvollen und auch nachdenklich machenden nationalen Liedern ab. Es folgte ein offener Volkstanz, bei dem jeder mittanzen konnte, auch wenn er keine Vorkenntnisse im deutschen Tanz hatte. Es hat mir total Spaß gemacht. Jeder war gut gelaunt und unbeschwert.

Insgesamt war es die beste Veranstaltung, auf der ich je gewesen bin!

Ich war an diesem Tag beeindruckt, gerührt, überrascht, aufgeregt und habe Tränen gelacht.

Was kann eine Veranstaltung mehr bewirken?

Für mich steht fest, dass ich beim nächsten Kulturtag 2013 wieder dabei sein werde!

 

Autorin: Heike Müller

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