Südwestdeutscher Kulturtag: Im Gespräch mit Dr. Olaf Rose
Nur noch eine Woche, dann ist es soweit: In Deutschlands Südwesten steigt die dritte Auflage des großen Kulturtages der JN. Neben einem bunten Rahmenprogramm für Jung und Alt werden auch wieder zahlreiche interessante Referenten zu den Gästen sprechen. Einer davon ist Dr. Olaf Rose, der in jüngster Vergangenheit vor allem mit seiner Kandidatur für das Bundespräsidentenamt von sich Reden machte. aktion-widerstand.de fühlte dem promovierten Historiker auf den Zahn. Lest hier exklusiv, was Dr. Rose unter „Kultur“ versteht, was er sich persönlich vom Kulturtag erhofft und wie er die politische Lage der nationalen Opposition und unserer Heimat im Allgemeinen betrachtet.
aktion-widerstand.de: Herr Dr. Rose, stellen Sie uns bitte kurz Ihre Person vor.
Dr. Olaf Rose: Jahrgang 1958, Westfale, Historiker mit den Schwerpunkten Sowjetunion/Russland, Militärtheorie/Clausewitz und – natürlich – Drittes Reich/Zweiter Weltkrieg. Autor und Herausgeber von etwa 30 Büchern, darunter sieben Übersetzungen aus dem Englischen, Russischen und Französischen. Dokumentarfilm-Autor und derzeit Parlamentarischer Berater der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag für die Bereiche Inneres und Hochschule/Medien.
aktion-widerstand.de: Warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, Kulturtage durchzuführen?
Dr. Olaf Rose: Weil wir auch und gerade unserer Jugend deutlich machen müssen, dass politische Aktivitäten allein nicht genügen, sondern dass sie durch Kenntnisse unterfüttert werden müssen. Kenntnisse nicht nur im Bereich des vordergründig Politischen, sondern auch der Kultur in all ihren Facetten. Also in den Bereichen Geschichte (die aber weit mehr beträgt als nur zwölf Jahre!), der Literatur, der Musik, des Beisammenseins mit gedanklichem Austausch. Dies immer mit der Bereitschaft, nicht nur unterhalten werden zu wollen, sondern auch zu lernen, sich anzustrengen, zu wachsen.
aktion-widerstand.de: Was erhoffen Sie sich persönlich vom Kulturtag?
Dr. Olaf Rose: Dass der Kulturtag das oben Gesagte ein wenig inspiriert!
aktion-widerstand.de: Welche Personen haben Sie kulturell am meisten geprägt?
Dr. Olaf Rose: Musikalisch Bach, Beethoven und Wagner, aber auch Verdi, die Beatles und vieles, was man so „en passant“ mitnimmt. Literarisch als Schüler noch Siegfried Lenz, das ganze Leben Walter Kempowskis und seit der Uni vor allem Ernst von Salomon, Ernst Jünger, Drieu la Rochelle. Aber natürlich auch Clausewitz und so mancher Klassiker. Eigentlich alle Autoren, die um Wahrhaftigkeit und Humanität bemüht waren. Darunter viele heute Verfemte des Dritten Reiches, aber auch viele Russen, wie etwa Solschenizyn oder Tschechow. Wir wollen nicht zu viele aufzählen, ich nähere mich ja bald dem „Greisenalter“, da hat man halt schon vieles gelesen…
aktion-widerstand.de: In welcher Form haben Sie bisher in ihrem politischen Leben Kultur gelebt und wie stellt sich das im privaten Leben dar?
Dr. Olaf Rose: In Gestalt einer umfangreichen Bibliothek, aber auch vieler Platten/CDs und natürlich Filmen. Denn das Kino ist heute ein dominierendes Kulturerlebnis. Aber Kultur bedeutete für mich immer auch Reisen. Ich war bereits in etwa 60 Staaten weltweit, zumeist als Reiseführer und daher kostenlos. So habe ich die Welt ganz gut kennengelernt und viele Probleme auch mit den Augen und Sprachen anderer Völker aus deren Perspektive wahrgenommen. Vor allem habe ich deren untraumatisierten natürlichen Patriotismus sehr genossen. Ebenso gehören dazu Naturerlebnisse in Deutschland und natürlich das Gespräch mit Freunden oder mit offenen Menschen. Was gibt es Schöneres, außer dazu noch ein gutes Glas Wein?
aktion-widerstand.de: Wie beurteilen Sie die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse im nationalen Lager?
Dr. Olaf Rose: Ich habe so meine Probleme mit der Musik, oder anders gesagt, ich halte so manches nicht für Musik. Denn ich meine, dass Musik als inneres Erlebnis nicht nur Protest und Rhythmus verkörpern sollte, sondern auch Harmonie und Ausgeglichenheit. Und da ist mir bei uns so eine gewisse Einseitigkeit zu stark ausgeprägt. Das Leben ist Kampf, aber eben nicht nur. Und Auftanken kann man durch Ruhe, Lesen und Musik. Wir lesen zu wenig, meine ich, und ich meine auch hier – wahrscheinlich blauäugig – nicht nur eigene historische und politische Texte, sondern die Schönheiten der Weltliteratur, die sich nur durch Lesen und Bereitschaft zur Aufnahme vermitteln lassen, aber dann ungeheure Erkenntnisse und Erlebnisse erschließen helfen. Kurz: Wir haben noch zu wenig Kultur im Lager. Aber das kann doch auch gar nicht anders sein, wenn dieses verlogene System insbesondere die Jugend so bekämpft, dass man sich nicht einmal in einer Kneipe bei einem Glas Bier treffen kann, geschweige denn eine kulturelle Vortragsveranstaltung machen kann, ohne dass missbrauchte Polizeibeamte einem nach zehn Minuten im günstigsten Fall die Tür ramponieren, im schlechteren noch die „Fresse“. Tja, auch Kleidung ist Kultur, und da meine ich, dass man die Schlampigkeit, das negativ Schwarze, das Aggressive den Antifanten überlassen sollte. Wir möchten ja gewählt werden, und dann sollte man auch so auftreten, dass der Bürger sagen kann, ja, die Jungs und Mädel lasse ich mir gefallen. Das ist nicht nur Geschmackssache, sondern auch Politik.
aktion-widerstand.de: Wo liegt Ihrer Überzeugung nach die Aufgabe einer Jugendbewegung wie der JN?
Dr. Olaf Rose: In der Vermittlung genau dieser Werte. Dazu brauche ich mich aber nicht groß zu äußern, denn Michael hat das in einem brillanten Artikel in der letzten Ausgabe der „Deutschen Stimme“ mustergültig und jugendnah formuliert.
aktion-widerstand.de: Ganz realistisch gesehen: Wo steht Deutschland in zehn bis 15 Jahren und wie ist Ihre Prognose für die Entwicklung nationaler Kräfte?
Dr. Olaf Rose: Wenn man das Rad nicht mehr herumdrehen kann, dann stehen wir im Westen Deutschlands in 15 Jahren im Orient und können vielleicht noch in abgelegenen Wolfsschluchten im Dunkeln leise „Deutsche Abende“ veranstalten. Wenn aber die amerikanisch-israelische Blase platzt und die Nachbarn den Nutzen eines gesunden Deutschlands erkennen, dann werden wir langsam genesen und uns von Traumata und geistiger Versklavung wieder befreien. Wir können da guter Dinge sein, denn mindestens zwei Drittel der Menschen finden das, was wir wollen, eigentlich gut. Deswegen werden wir bekämpft und nicht etwa wegen unserer „Radikalität“. Wir nationalen Kräfte dienen dabei als geistiger Katalysator.
aktion-widerstand.de: Was sollte für Sie die NPD darstellen: Weltanschauungs- oder Wahlpartei?
Dr. Olaf Rose: Beides. Die Weltanschauung muss klar sein. Sie darf sich aber nicht rückwärtsgewandt geben, sondern sie muss die Menschen bei ihren aktuellen Problemen ansprechen. Aber die Weltanschauung darf nicht wie eine Monstranz vor sich hergetragen werden. Als Wahlpartei ist es sinnvoller, 70 Prozent unserer Lösungsansätze öffentlich vortragen zu können und auf Resonanz zu stoßen, als 100 Prozent in Hinterzimmern zu thematisieren und sich auf die Schulter zu klopfen, wie Recht man doch habe, sich aber eingestehen zu müssen, dass man politisch impotent ist und draußen leider keinen erreicht. Veränderungen entstehen durch Zustimmung oder Mitnehmen der Mehrheit.
aktion-widerstand.de: Warum ist Ihrer Ansicht nach das nationale Lager seit Jahrzehnten bestandsmäßig von andauernden personellen Schwankungen (Fluktuation) betroffen?
Dr. Olaf Rose: Weil jeder normale Mensch, der im Berufsleben steht, finanziell und was seine Reputation betrifft, geschlachtet wird, wenn er sich öffentlich zur NPD bekennt. Es gibt viel mehr Menschen, auch in leitenden Positionen, in den Hochschulen und Unternehmen, die (fast) jedes Wort von uns unterschreiben, die aber nicht ihr Gesicht zeigen können. Außerdem ist die klebrige finanzielle Verführung des Systems noch so groß, dass der Leidensdruck nicht genug steigt. Denn dem Bundesbürger ist seit Jahrzehnten eingeimpft worden: Hauptsache, es geht mir gut. Was kratzt mich mein Vaterland, solange es genug Rente zahlt. Aber das kippt sehr schnell in der Krise.
aktion-widerstand.de: Wer waren, bzw. sind Ihre persönlichen Vorbilder in der politischen Arbeit?
Dr. Olaf Rose: Ich unterscheide hier zwischen geistigen und technischen Vorbildern. Wenn man die Techniken einer Machtübernahme studieren will, kann man dies bei Hitler genauso gut wie bei Lenin oder Trotzki, aber auch bei Churchill oder Bismarck. Die haben den Weg zum Erfolg gesucht und ihre Prinzipien flexibel gehandhabt, weil schon Bismarck wußte, dass ein Ulan (Lanzenreiter) im Wald nicht weit kommt, wenn er mit quergelegter Lanze herumstolziert. Geistig haben mich Oswald Spengler, Bismarck, Clausewitz, der eminent politisch war, aber auch – so fremd das manchem klingen mag – Ghandi beeindruckt.
aktion-widerstand.de: Als vor drei Jahren die letzte volkstreue Jugendbewegung (HDJ) verboten wurde, war das der „Deutschen Stimme“ nicht mehr als eine halbe Seite wert. Woran liegt es, dass im nationalen Lager Jugendarbeit dem Anschein nach nicht die oberste Priorität gegeben wird?
Dr. Olaf Rose: Was hätte man denn schreiben sollen? Seitenlang lamentieren? Damit der Gegner sich freuen kann? So etwas wird abgehakt und woanders wieder aufgebaut, mit neuen Strukturen, ohne weiße Hemden und blaue Röcke. Es gibt ja auch noch andere Farben. Ich plädiere ohnehin für schwarz-rot-gold: Das sollen die dann erstmal verbieten!
aktion-widerstand.de: Zur Zeitsitzen mehrere Kameraden aus politischen Gründen in Haft. Die Repressionen nehmen seit Jahren zu. Was denken Sie, in welcher Form sich behördliche Maßnahmen gegen nationale Menschen zukünftig entwickeln werden?
Dr. Olaf Rose: Wir befinden uns momentan in einer extremen Phase der Kriminalisierung durch Staat und Medien, weil man scheinbar den inhaltlichen Kampf gegen die NPD aufgegeben hat. Hätte es den „NSU“ nicht gegeben (wenn’s denn so war!), hätte man ihn erfinden müssen. Der Staat geriert sich jetzt als Zensor, medialer Zuhälter, Kleinkrimineller. Er missbraucht die Gesetzgebenden Organe, Staatsanwaltschaften, Geheimdienste, Polizei und und und, um möglichst viele Kameraden spektakulär „hochnehmen“ zu können. Nur, um sie dann nach wenigen Wochen wieder geräuschlos zu entlassen, der Arbeit beraubt und gesellschaftlich vernichtet. Aber diese mediale Intensität lässt sich nicht über Jahre aufrechterhalten. Das will man aber auch nicht, ebensowenig, wie man aus meiner Sicht ein Verbotsverfahren durchfechten möchte (weil man da natürlich verlieren würde). Man möchte, dass der verängstigte Wähler den verlogenen Altparteien die schmutzige Arbeit des Konkurrenzverbotes durch Wahlen abnimmt. Das ist eine gefährliche Entwicklung, aber sie ist überschaubar.
aktion-widerstand.de: Mal ein ganz anderes Thema zum Schluss: Die Ess-Kultur in Deutschland verhunzt immer mehr. Wie können wir als Nationale diesem Zustand entgegen wirken?
Dr. Olaf Rose: Kochen lernen, Geschmacksnerven entwickeln, mit der Freundin, dem Freund oder in kleinen Kreisen sich am gemeinsamen Zubereiten von frischen Speisen und einem Glas Wein zu erfreuen. Und dann das Essen als gemeinsames Kulturerlebnis wahrnehmen, nicht nur um satt zu werden. So etwas ist nicht dekadent, ich meine ja auch kein beklopptes „Promi“-Dinner, sondern ein Freundes- und Kameraden-„Dinner“ (Frauen natürlich nie vergessen, sonst macht’s doch nicht einmal den halben Spaß!). Einmal im Monat wenigstens sollte man so etwas machen. Denn Essen ist Kultur pur. Es ist bemerkenswert, dass in Deutschland und Japan ein ungeheurer Aufwand für technisch perfekte, geräuscharme und geruchsneutrale Wassertoilettenanlagen betrieben wird, in Frankreich und China hingegen für das Zubereiten und Genießen von Speisen. Man muss eben Prioritäten setzen!
aktion-widerstand.de: Die letzten Worte gehören Ihnen…
Dr. Olaf Rose: Ich freu mich auf Euch! Was sonst?!
Das Gespräch führte ein Aktivist aus Niedersachsen