Der JN-Nikolaus sorgt am Bodensee für leuchtende Augen – nicht nur bei Kindern
„Wird Weihnmachten unter dem Baum entschieden?“ Mit dieser ebenso einfachen wie rhetorischen Frage machte sich dieses Jahr der JN-Nikolaus mit seinem Ruprecht auf den Weg zum Weihnachtsmarkt nach Ravensburg. Die Absicht war, den Bürgern dieses Systems, das geprägt ist von einer verkommenen Ich- und Konsumgesellschaft, einen kleinen Denkanstoß dahingehend zu geben, dass das Weihnachtsfest mehr ist, als nur teure Geschenke und ein dekadentes Festessen. Wie in jedem Jahr hatten die Aktivisten auch dieses Mal einen großen Jutesack mit kleinen Geschenktüten dabei, die gefüllt waren mit selbstgebackenen Plätzchen und einem Flugblatt, das genau auf die oben genannte Problematik anspielte.
Als die Aktivisten, verkleidet als Nikolaus und Ruprecht, dann mitten im Weihnachtsmarkt standen, wurde schnell klar: Allzu lange würden die Geschenke nicht reichen! Die Besucher drängten sich förmlich um die zwei bärtigen Gestalten, die für alle Kinder und Erwachsenen ein Geschenk bereithielten.
Dass Kinder von einem großen, dicken Mann in rotem Gewand beeindruckt sind, wissen wir selbst alle aus unseren eigenen Kindertagen. Und es geht einem das Herz auf, wenn man als Nikolaus verkleidet am Boden kniet und die „lieben Kleinen“ einen mit leuchtenden Augen anschauen. Dieses Jahr wurde dem JN-Nikolaus von einem kleinen Mädchen sogar ein Lied vorgesungen, als Dankeschön für das kleine Geschenk.
Die erwachsenen Besucher auf dem Weihnachtsmarkt freuten sich fast noch mehr als die Kinder über ihr kleines Präsent. So viel Herzlichkeit, wie den Aktivisten dieses Jahr entgegengebracht wurde, gab es noch in keinem Jahr zuvor. Die beiden Verkleideten wurden einfach so mal umarmt und von hier und da kam ein herzliches Dankeschön, bei dem man merkte: Es kommt wirklich tief aus dem Inneren und ist ernst gemeint.
Viele Besucher fragten auch verwundert, warum es hier etwas umsonst gebe und wo denn der Haken daran sei. Als der JN-Nikolaus aufklärte und sagte, dass man nur einen kleinen Denkanstoß geben wolle, um Weihnachten nicht als bloßes Konsumfest zu feiern, sondern so, wie es die Ursprünge von Weihnachten vorsahen als Familienfest, erntete er viele zustimmende Kommentare. Vielen sprach die Mahnung, Weihnachten nicht auf die materiellen Dinge zu beschränken, sichtlich aus dem Herzen.
Als alle Geschenke verteilt waren, machten sich die Kameraden wieder auf den Heimweg. Alle waren sich darüber einig, dass man so ein gutes Gefühl schon lange nicht mehr verspürt hatte. Die Herzlichkeit der Menschen war überwältigend und gerade die der Kinder gibt Hoffnung für die Zukunft. Denn sie sind noch nicht geprägt von der bundesdeutschen Egogesellschaft, hielten vor dem Nikolaus gemeinsam mit Bruder oder Schwester Händchen, ließen den andern erst vor und drängelten nicht.
In diesem Sinne, lasst uns „Große“ von den Kindern lernen und gemeinsam mit Familie und Kameraden Weihnachten feiern – ohne die Streitereien, die über das Jahr so aufgekommen sein mögen!
Ein großer Dank geht an dieser Stelle auch an die Kameradin aus Thüringen, aus deren Feder der Text für unser diesjähriges Flugblatt ursprünglich stammt.
Allen Kameraden und Mitstreitern wünschen wir ein frohes und harmonisches Weihnachtsfest!
JN Bodensee