Die „Eurogeister“ der JN und eine nicht ganz alltägliche Leserzuschrift
„Neulich auf dem Bähnlesfest in Tettnang bin ich Euch das erste Mal begegnet, als mir einer Eurer „JN-Geister“ einen Geldschein in die Hand drückte mit der Aufschrift: „Der Euro ist tot – Her mit der D-Mark!“ und einem Verweis auf Eure Internetseite (www.fb-bodensee.de). In den darauffolgenden Tagen
besuchte ich die Seite regelmäßig und verfolge nun aufmerksam das Thema Eurokrise und Krisenvorbereitung. Ich finde es sehr gut, wie Ihr das macht, Das Thema ist hochinteressant, denn auch ich halte eine kommende Krise nicht für ausgeschlossen.
Von meinem Großvater habe ich mir letztens einen langen Vortrag über Krisenvorbereitung anhören dürfen. Wie mein Opa darauf kommt möchte ich Euch gerne in zwei kleinen Geschichten erzählen. Zwar handeln sie nicht direkt von einer Krise wie Ihr sie beschreibt, aber die Situation, in der sich die Personen aus diesen Geschichten befinden, ist auf jeden Fall eine ähnliche.
Die eine Geschichte handelt von meiner Großmutter, gebürtig aus Bartenstein (Ostpreußen – südlich von Königsberg). Sie ist eine von Millionen, denen ein solch furchtbares Schicksal blühte, als die sowjetische Armee während des Zweiten Weltkriegs in Ospreußen einfiel. MeineGroßmutter war 15, als sie plötzlich über Nacht ihre Heimat verlassen musste und über einen wochenlangen Fußmarsch, bei Wind und Wetter, bei Regen und Schnee vor der heranrückenden sowjetischen Armee flüchten musste. Mit ihrer kleinen Schwester und ihrer Mutter ist sie nachts, Hals über Kopf von den Granateinschlägen und Panzergeschossen, die immer deutlicher zu hören waren, aus ihrem Haus zur Flucht getrieben worden. Auf eine so plötzliche Flucht hatten sie sich nicht vorbereitet. Sie waren immer der Meinung, ihnen wird nichts zustoßen – Frauen und Kinder eben. Doch der Besuch ihres Onkels am Mittag jenen Tages, der ihnen von den Greueltaten der sowjetischen Armee, von Vergewaltigung und Plünderung erzählte, zeigte ihnen ziemlich schnell ein anderes Bild. Nun, was meine Großmutter damals auf ihrer Flucht also nicht hatte, z.B. einen Notrucksack, eine Karte zur Orientierung, oder irgendetwas was ihr die Flucht irgendwie hätte erleichtern können. Nur ihre Klamotten am Leib und sonst nichts!
Ihre kleine Schwester und ihre Mutter haben es nicht überlebt. Meine Großmutter hatte das Glück, auf einen Flüchtlingskonvoi zu treffen. Das war ihre Rettung. Hätten sie sich ausreichend auf eine Flucht vorbereitet, hätten ihre Mutter und ihre kleine Schwester womöglich auch überlebt.
Nun die zweite Geschichte. Sie handelt von meinem Großvater. Ebenfalls im Zeitraum des Zweiten Weltkrieges. Er war damals 18 Jahre alt, hatte gerade sein Abitur gemacht und war zu dieser Zeit im Reichsarbeitsdienst tätig und schaufelte Schützengräben für die Soldaten. Durch seine langjährige Erfahrung in der Hitlerjugend und öfteren Kontakt zu Soldaten, wusste mein Großvater genau, was alles in ein ordentliches Marschgepäck, für den Fall der Fälle, hineingehört. Da er des Öfteren mit dem Kriegsgeschehen in Kontakt war und merkte, dass
sich die Front immer weiter auf deutsches Gebiet bewegte, setzte er sich mit seinen Freunden zusammen und studierte die Karte. Wo sind mögliche Nahrungsquellen, also Bauernhöfe? Wo sind gute Verstecke, also viel Wald oder ähnliches? Wo treffen sie sich wieder, sollten sie verstreut werden, usw.
Mein Großvater hat die letzten Kriegstage ohne größere Schwierigkeiten, im Angesicht dieser Tatsache, überstanden. Er und seine Freunde, sie schafften es, ohne gefangen genommen zu werden, von kurz hinter der Front bis in ihre Heimatstadt Ulm.
In diesen zwei Beispielen war der Krieg die Krise. Meine Großmutter hatte sich nicht vorbereitet, hatte Schwierigkeiten, musste große Verluste hinnehmen. Mein Großvater hingegen hatte es durch gute Vorbereitung ohne große Schwierigkeiten geschafft. Ich bin also absolut Eurer Meinung und finde, man sollte sich auf jeden Fall vorbereiten.
So komisch es vielleicht jetzt noch klingt und so undenkbar es für manchen noch ist, schaden tut eine gute Vorbereitung niemandem. Man könnte sich z.B. ein System ausdenken zum Lagern der Vorräte. Man lagert sich die Vorräte ein und kurz vor ihrem
Verfall kann man sie ja verzehren und neue anschaffen. Somit hat man also keinerlei Verlust. Und sollte man seine Geburtstagsparty mal wieder auf Facebook veröffentlichen und es kommen mehr Gäste als erwartet, kann man durch die Vorräte auch alle Gäste versorgen 😉
Also, vorsorgen ist besser als hinterher zu verzweifeln!
Ich wünsche Euch noch alles Gute, macht weiter so, vielleicht treffe ich Euch ja mal wieder bei einer Eurer anderen Aktionen.
Vorsorgliche Grüße, Martin“
JN Bodensee