Während vielerorts der Reformationstag lediglich eine Einladung darstellt, zu feiern und sich darüber zu freuen, dass am nächsten Tag ausgeschlafen werden darf, entschieden die JN Baden-Württemberg, JN Hessen und JN-Rheinland-Pfalz sich für eine Wanderung in und um Heidelberg.
Wir wanderten gemeinsam den Rundwanderweg mit dem Ziel „Thingstätte“, einer Freilichtbühne aus Zeiten des Nationalsozialismus.
An verschiedenen Punkten trafen wir auf Überbleibsel der vergangenen Jahrhunderte und konnten uns so neues Wissen über unsere Heimat aneignen – Heimatkunde ist für uns Teil des Bildungsauftrages als Jugendorganisation.
Die Gruppe besprach bei Pausen in verschiedenen Hütten auch aktuell relevante Themen. Unter anderem wurde gezeigt, wie man sich gegenüber repressiven Staatsorganen zu verhalten hat. Denn, wer sich zu schützen weiß, kann ebenso andere schützen.Traurigerweise wurden wir auch bei dieser Wanderung wieder von offensichtlichen Zivilbeamten verfolgt, welche unsere Praxisübungen argwöhnisch betrachteten. Davon ließen und lassen wir uns jedoch nicht einschüchtern. Trotz des gescheiterten Verbots im Januar diesen Jahres scheint dieser Staat uns weiterhin – auch bei Wanderungen durch einen Wald – im Auge zu haben um uns im Zweifel kriminalisieren und unter Druck setzen zu können.
Den Abschluss bildete eine kurze Aktion in Gedenken an Martin Luther und ein gemeinsames Essen, bei dem man den Tag ausklingen ließ.
Etwa dreieinhalb Jahrhunderte vor der Gründung des Deutschen Reiches und damit des ersten deutschen Nationalstaates bekannte sich Luther klar zu seinem Deutschtum. Er war nicht nur der Einiger der deutschen Sprache und ein todesmutiger Streiter für seine theologische Interpretation der heiligen Schrift – er lehnte es auch ab, dass eine raumfremde Macht wie Rom diktiert, wie die Menschen in Deutschland und Europa zu denken und zu leben haben.
Wir freuen uns trotz ständiger Aktionen und auch der immer noch anhaltenden staatlichen Repression auch Gemeinschaftstage durchführen zu können und so einen Ausgleich zum stressigen Alltag anzubieten.
Um unsere Jugendarbeit zu unterstützen sind wir auf Spenden angewiesen. Wendet euch für eine Fördermitgliedschaft direkt an uns!
Weitere Impressionen der Wanderung findet ihr hier.