Verteilaktion vor Lüneburger Schule
Diese Woche verteilten Aktivisten der Jungen Nationaldemokraten vor einer Schule im Landkreis Lüneburg Infohefte der NPD. Wie fast immer machten die Lehrkräfte vor Ort einen Riesenwirbel daraus: „Die Bushaltestellen sind Schulgelände!“ hieß es. Und weiter: „Ihr seht ja immer so nett aus, wenn Ihr verteilt“. Sicher, wir sehen nur nett aus, wenn wir gerade versuchen, unschuldige Jugendliche für unser ach so böses Gedankengut zu ködern. Zuhause angekommen wird natürlich sofort die Höflichkeits-Gummimaske abgesetzt. Man bekommt darin immer so schlecht Luft…
Es stand natürlich auch umgehend eine Lehrkraft vor der Schule, um den Jugendlichen ihr Material abzunehmen. Einige von den ganz Braven haben es selbstverständlich sofort dem Lehrer gegeben, die meisten jedoch ließen es sich nicht nehmen, die Infozettel schnell in ihre Taschen zu stecken.
Die Reaktionen der Schüler insgesamt waren sehr unterschiedlich. Das Theater der Lehrkräfte hatte uns selbstverständlich eine noch größere Aufmerksamkeit beschert und so kam an diesem Tag fast kein Schüler um die Tatsache herum, dass an seiner Schule junge Nationalisten für ihre Überzeugungen warben. Einige Schüler verfolgten das Treiben mit skeptischen Blicken, zwei bis drei Personen gaben gar die ihnen ausgehändigten Heftchen zurück. Was aber im Allgemeinen auffiel, war vor allem das große Interesse an dem von den Lehrern als „verboten“ deklarierten Material. „Ich will auch eins haben!“ hörte man aus jeder Ecke die Schüler rufen, als die ersten Hefte verteilt waren.
Am amüsantesten war der Umstand, dass sogar eine augenscheinlich politisch „links“ stehende Person die JN-Aktivisten um ein Exemplar bat und zum wutschnaubend danebenstehenden Lehrer sagte: „Ich will mir das mal durchlesen!“ Sonderbarerweise holte der JN-Aktivist nicht gleich zum Faustschlag aus, um diese Person samt Lehrer zu verprügeln. Wer weiß, vielleicht hassen wir ja gar keine Ausländer und „Linken“, sondern sehen sie ebenso als ganz normale Menschen an… Aber das kann nur der wissen, der sich auch unser Infoheft durchgelesen hat.
Dort standen jede Menge gefährliche Dinge drin: Weshalb man keine Drogen nehmen sollte zum Beispiel. Oder auch interessante Fakten zum Thema Überfremdung. Ein Problem, das an kaum einem Jugendlichen im bundesdeutschen Westen heute spurlos vorbeigeht.
Die Herren Polizisten jedenfalls, die schließlich von den verzweifelt dreinblickenden Lehrern aus lauter Hilflosigkeit gerufen wurden, wissen jetzt genau über uns Bescheid. Sie kamen freundlich auf uns zu, nahmen ein Exemplar mit, lasen es einmal durch und verschwanden dann wieder wortlos.
Und wir? Wir werden die antideutschen Pauker im Landkreis in nächster Zeit noch etwas öfter mit solchen Aktionen auf die Palme bringen. Ihnen wird das wahrscheinlich nicht gefallen – den Schülern dagegen ganz bestimmt…
JN Lüneburg