Gemeinschaft, körperliche Ausdauer, Willensstärke und Durchhaltevermögen waren die vier Eigenschaften, die uns am vergangenen Wochenende zum erwünschten Erfolg verhalfen. Denn am vergangenen Wochenende traten viele junge Mitglieder und Interessenten der JN Osnabrück/Osnabrücker Land an, um den 1. Erich- Priebke-Marsch in Niedersachsen nach dem Vorbild der Kameraden aus NRW, die ihn am gleichen Wochenende zum zweiten Mal leisteten, durchzuführen. Bei diesem Marsch soll an den Menschen Erich Priebke, der sich noch im hohen Alter in Gefangenschaft befindet und mittlerweile der älteste Gefangene der Welt ist, erinnert werden. Informationen zu der Person Erich Priebke findet Ihr unter www.erich-priebke.de.
Der Freitag zum „warm werden“!
Bereits am Freitag traf man sich, um eine Strecke von 40km zum „warm
werden“ für den folgenden Sonnabend über Acker, Felder und hügelige
Waldlandschaften mit dem Fahrrad zu fahren. Die Woche über lud das
Wetter ja förmlich dazu ein. Doch am Freitag sollte alles anders kommen.
Schon morgens hörte man die Meldung über eine Unwetterwarnung im Radio.
Vor Sturm und Regen warnte man unentwegt. Doch ein bisschen Wind und
zwei, drei tropfen Wasser sollten uns nicht daran hindern, einen Tag in
Gemeinschaft und Abenteuerlust zu erleben. Tatsächlich erwies sich der
Wind als etwas stärker und der Regen schaffte es, die Regenkleidung in
kürzester Zeit aufzuweichen.
Aber was soll’s, man ist ja nicht aus Zucker und schlechtes Wetter hat
uns die gute Laune noch nie verdorben. Anfangs, muss man gestehen, war
der starke Wind sogar sehr von Vorteil. So erreichte man
Spitzengeschwindigkeiten von über 50km/h, die das Herz höherschlagen
ließen. Als weiteren Höhepunkt kann man das Herunterfahren einer
riesigen, sehr steilen Treppe werten, bei der jeder Teilnehmer sein
fahrerisches Geschick beweisen musste. Der Eine oder Andere lacht jetzt
vielleicht, er hat die Treppe aber nicht gesehen.
Aber wo der Wind anfangs noch von hinten gedrückt hatte, gab er
logischerweise bei der 20km langen Rückfahrt mit ganzer Kraft von vorne
sein bestes. Die aufgeweichten Wege, in denen die Reifen fast stecken
blieben, waren außerdem sehr kräftezehrend und sorgten dafür, dass jeder
Muskel in den Beinen zu spüren war. Aber alle hielten bis zum Schluss
wacker durch, auch wenn den Einen oder Anderen die Kräfte verlassen
wollten. Ununterbrochen peitschender Regen, extremer Wind, aufgeweichte
Wege, Berge, sowie die durchnässten, mit Matsch beschmierten Klamotten
haben uns nicht gehindert, in guter Laune ans Ziel zu kommen. Zwar
erschöpft, aber mit der Gewissheit, einen lustigen Tag erlebt zu haben,
fuhr man dann wieder nach Hause. Am nächsten Tag sollte es dann nämlich
mit dem eigentlichen Erich-Priebke-Marsch losgehen.
Am Sonnabend der Erich Priebke- Marsch
Am Morgen des Sonnabends trafen sich die Kameraden aufs Neue, um ihre
körperliche Leistungskraft zu testen und natürlich unter Beweis zu
stellen. Die JNler, die bereits am Tag zuvor die Strecke in der „Dammer
Schweiz“ und die Umrundung des Dümmersees mit dem Fahrrad unternommen
hatten, erschienen leicht angeschlagen mit Muskelkater, aber mit vielen
erlebten Geschichten vom Vortag am Treffpunkt.
Als erstes wurde der Aussichtsturm in der „Dammer Schweiz“ auf dem
„Mordkuhlenberg“ angesteuert. Von ihm aus kann man bis zu 80km bei gutem
Wetter gucken. Leider war es wieder bewölkt, aber dafür den ganzen Tag
trocken.
Auf dem Aussichtsturm wurde die Morgenfeier abgehalten. Bei dieser wurde
die Sage um den „Mordkuhlenberg“ verlesen. Nach dem darauf folgenden
ausgiebigen Frühstück machte man sich auf, um nach einem Marsch von etwa
weiteren acht Kilometern durch einen wunderschönen Wald zum Dümmersee
zu gelangen.
Am Dümmer angekommen, konnte man noch die Reifenspuren, die einige cm
tief in die Erde gedrückt waren, vom Tage zuvor erblicken. Bei dem Regen
traute sich wohl niemand sonst heraus. Der Anblick der vermatschten
Wege ließen nun auch die letzten verstummen, die über den Muskelkater
ihrer Kameraden lachten.
Weiter ging es mit frohem Mut und immer mit einem Lied auf den Lippen um
den Dümmersee, dessen Umrundung 18km umfasst. Unterwegs konnte man noch
an manchem Aussichtsturm rasten und die schöne Natur auf sich wirken
lassen. Beim Mittagessen wurde dann noch die Entstehungsgeschichte des
„Dümmers“ mit ihrer Sage vorgetragen. So hat jeder Teilnehmer noch etwas
Geschichtliches über unsere herrliche Landschaft mit nach Hause nehmen
können.
Als der „Dümmer“ dann bewältigt war, ging es mit straffem Schritt wieder
Richtung Ausgangspunkt. Dort angekommen war man schon sehr erleichtert,
hatte man doch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5km/h den ganzen
Tag über gehalten. Aber mit dem Erreichen des Marschziels war der Tag
für die JN Osnabrück/Osnabrücker Land noch nicht zu Ende. Man teilte
sich auf und besorgte noch schnell in Gruppen alles, was man für einen
schönen Abend in kameradschaftlicher Runde beim Grillen benötigt. So saß
man noch lange zusammen und konnte sich über das Geleistete der letzten
zwei Tage sowie die gelebte Gemeinschaft freuen.
JN- Osnabrück/Osnabrücker Land