Heimat verbindet – Wanderung durch das mittelsächsische Hügelland
Unsere kulturhistorische Wanderung führte uns von den sanften Hügeln Mittelsachsens hinauf auf den markanten Rochlitzer Berg, durch das idyllische Wechselburg und direkt hinein in das Herz des berühmten Abbaugebiets des roten Gesteins. Entlang unserer Route bot sich nicht nur die Gelegenheit, die unvergleichliche Schönheit der Landschaft zu bewundern, sondern auch in die faszinierende Geschichte der Region einzutauchen.
Der imposante Rochlitzer Berg ist weithin bekannt für sein rot leuchtendes Porphyr-Gestein vulkanischen Ursprungs. Dieser einzigartige Tuffstein hat die Architektur und Identität der Region seit Jahrhunderten geprägt. So fand er beispielsweise Verwendung beim Bau des Alten Rathauses in Leipzig. Bereits seit fast tausend Jahren wird der Rochlitzer Berg als Steinbruch genutzt. Die steil aufragenden, bis zu 50 Meter tiefen Wände des Steinbruchs hinterlassen einen bleibenden Eindruck und zeugen von der jahrhundertealten Handwerkskunst.
Die majestätische Weite, die tiefe Stille und die anmutige Natur – all das ließ uns an diesem Tag erneut spüren, wie sehr wir Teil des unaufhörlichen Kreislaufs des Lebens sind. An einem historischen Ort unserer Wanderung hielten wir inne und nutzten die Gelegenheit, im Rahmen einer kleinen Fotoaktion auf den bevorstehenden Gedenkmarsch in Dresden aufmerksam zu machen. Im kommenden Februar jähren sich die anglo-amerikanischen Bombenangriffe auf Dresden zum 80. Mal – ein Anlass, der uns innehalten und an die Opfer jener schrecklichen Tage erinnern lässt.
Ein weiterer Höhepunkt unserer Tour war der Friedrich-August-Turm, der um 1860 auf dem Rochlitzer Berg errichtet wurde. Der Turm ist dem sächsischen König Friedrich August II. gewidmet, der nach der Völkerschlacht von Leipzig aus preußischer Gefangenschaft zurückkehrte und 1854 in Tirol tragisch verunglückte. Direkt neben dem Turm lädt das gemütliche Gasthaus Türmerhaus zu einer wohlverdienten Rast ein – der ideale Ort, um Körper und Geist zu stärken.
Als die Sonne am Horizont versank und die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht tauchte, neigte sich auch unsere Wanderung dem Ende zu. Mit den Eindrücken dieses besonderen Tages kehrten wir zurück, erfüllt von einem tiefen Gefühl der Verbundenheit mit unserer Heimat und ihrer bewegenden Geschichte.
JN Mittelsachsen