In tiefen Gefühlsebenen, trauerbehangen, deprimiert – die BRD weint. Nicht etwa über die Äußerungen von Verteidigungsminister zu Guttenberg zur Nachfrage ob Deutschland mit weiteren Verlusten in Afghanistan rechnen müsse:
„Ja, wir müssen, so bitter diese Aussage auch ist, weiter mit Verlusten und Verwundeten rechnen. Der Sommer wird eine harte Belastungsprobe für uns alle bedeuten. Wir stehen kurz vor den afghanischen Parlamentswahlen, und an den Hot Spots nimmt die Gewalt zu.“
Nicht etwa über die in diesem Jahr bereits gefallenen Bundeswehrsoldaten, nicht über die Verwundeten trauert man. Wenngleich sich deren Zahl, so hat es zu Guttenberg unverhohlen formuliert, weiter erhöhen wird.
Es ist ein Fußballspiel was die Bevölkerung bedrückt, ein einziges Spiel, eine einzige Niederlage! Wie verblendet, wie realitätsfremd, wie egoistisch und mediengesteuert über 80 Millionen Einwohner im Jahr 2010 nur sein können.
Dennoch bleiben wir nicht tatenlos, dennoch bleiben wir nicht schweigsam. Und so musste sich der Ein oder Andere auf seinem morgendlichen Weg zur Arbeit wohl oder übel zumindest für einen kurzen Sprung der Zeit mit der Thematik „Bundeswehr raus aus Afghanistan“ auseinandersetzen. Aktivisten hatten über eine Wolmirstedter Brücke in großen Buchstaben auf die entsprechende Weltnetzpräsenz verwiesen um zu zeigen:
Wir trauern – aber nicht um Gegentore, Niederlagen und vergebene Chancen sondern um Tote, Verwundete und ein Leben lang seelisch gezeichnete Landsleute. Bundeswehr raus aus Afghanistan!