Schulungsveranstaltung „60 Jahre NATO“ – ein inhaltlicher Überblick

31. Dezember 2010

Bei der jüngsten Schulungsveranstaltung des JN Landesverbandes Sachsen-Anhalt wurde ein Thema aufgegriffen, dessen Argumentation das Nationale Lager leider in viel zu großem Rahmen frevelhaft aus der Hand gibt. Nicht anders ist es zu erklären, dass parallel zum 60.Jahrestag der NATO-Gründung lediglich die Vorarbeit junger Nationalisten zur letztlich doch abgesagten Demonstration in Baden-Baden als Schnittpunkt mit diesem Thema diente. Weitere Berührungs- und Agitationspunkte bleiben leider großflächig aus und werden so unseren politischen Gegenspielern überlassen.

Auch vor diesem Hintergrund lud der NBK Landesschulungsleiter zu einer unter dem Titel „60 Jahre NATO – vom Stützpfeiler des atomaren Wettrüstens zur Kampfgemeinschaft gegen Selbstbestimmungsrecht und Freiheitswillen der Völker“ stattfindenden Veranstaltung in die JN Bundesgeschäftsstelle nach Bernburg. An dieser Stelle veröffentlicht der Nationale Bildungskreis einen groben Querschnitt des dargelegten Vortragsinhalts.

Interessant zu erfahren war im ersten Teil der Ausführungen ein grundsätzlicher Querschnitt durch die Geschichte der NATO. Beginnend mit der Gründung der Nordatlantik-Vertrag-Organisation (North Atlantic Treaty Organization) als direkte Auswirkung der sich immer weiter verhärtenden Fronten zwischen den Siegermächten insbesondere der UdSSR und der USA. Als direkter Anlass diente hier die sogenannte „Berlin-Blockade“ – die vollständige Grenzschließung und damit verbundene Versorgungsabschottung des West-Berliner Sektors (mit 2,2 Millionen betroffenen Einwohnern) durch die Sowjetunion die de facto den Auftakt eines sich in den folgenden Jahrzehnten anschließenden beispiellosen Wettrüstens in Ost und West bildete.

Trotzdem die NATO als defensives Verteidigungsbündnis ins Leben gerufen wurde, rüsteten in den folgenden Jahren sowohl NATO wie auf der Gegenseite die Staaten des Warschauer Paktes (getragen von der UdSSR) Europa zu einem riesigen Waffenarsenal. Unzählige Atomwaffen warteten so in Ost und West auf den jeweiligen Gegner gerichtet lediglich auf einen Knopfdruck. Im Falle eines Angriffs der Ostmächte sollte ein verheerender Vergeltungsschlag der NATO folgen. Oftmals fehlten nur Bruchstücke, um den Funken der zu diesem, für Mitteleuropa und vor allem das geteilte Deutschland vernichtenden Atomschlag hätte führen können zu entfachen…

Erst mit Beginn der in den Ostblockstaaten, vor allem in der Sowjetunion voranschreitenden gemäßigten Reformen (Perestroika) Mitte derˋ80 er Jahre setzte eine seichte Entspannung des Kalten Krieges ein. Diese führte im weiteren Verlauf mit dem für uns geschichtsträchtigen Fall der Berliner Mauer zum Ende der Spannungen und Neueinteilung der strategischen Kräfteverhältnisse in Europa. Damit wäre nun auch die Vereinnahmung des Militärstandorts Mitteleuropa sowie sogar die vollständige Existenz der NATO überflüssig – doch weit gefehlt. Es dauerte nicht lange und die NATO griff massiv in etwaige Konflikte im zerfallenden Vielvölkerstaat Jugoslawien ein.

Berechtigter Weise widmeten sich die Vortragenden hier ausführlich dem NATO-Einsatz im sogenannten Kosovo-Krieg und vor allem dessen Vorgeschichte. Konfliktgrund war die Vereinnahmung und Beanspruchung des Amselfeldes durch Kosova-Albaner. Im Rausch der Unabhängigkeitsbestrebungen der ehemals in der Republik Jugoslawien vereinten Volksgruppen versuchten auch die Kosova-Albaner ihre Unabhängigkeit zu erwirken. Dies geschah seit Mitte der ´90er Jahre mit zunehmender Militanz – hier vor allem getragen durch die „Befreiungsarmee des Kosovo“ – UCK. Diese übrigens, so stellte es gar der bundesdeutsche Verfassungsschutz fest, enorme finanzielle Mittel durch Mafiageschäfte von in Deutschland lebenden Kosova-Albanern transferiert. Dem Aufstandsgeschehen wurde, nachdem die UCK 1998 bereits über 30 % des Kosovo kontrollierte, durch die hart durchgreifende serbische Armee Einhalt geboten.

Allein die in den Monaten der serbischen Gegenoffensive gestartete weltweite Pressehetze gegen das serbische Volk war enorm und in vielen Punkten unberechtigt. Freilich wird bei einem Kampf regulärer (serbischer) Armeeinheiten gegen im Untergrund operierende, partisanenmäßig vorgehende Gegner beispielsweise auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen, es kommt zu Flüchtlingsbewegungen und es gibt zerstörte Gebäude. Eben diese bildeten die Grundlage einer umfangreichen Medienkampagne die der Welt den Unterschied zwischen Gut und Böse klar aufzeigen sollte. Und so standen in den Augen der Weltöffentlichkeit schnell arme, verfolgte Albaner einer Übermacht nationalistisch gesinnter, mordender Serbenhorden gegenüber.

Als Höhepunkt wurden den Serben gar Massenmorde und die Einrichtung von Konzentrationslagern vorgeworfen. Öffentlichkeitswirksam, auch von deutschen Politgrößen argumentiert, soll dazu gar ein Fußballstadion in Pristina gedient haben. Im Nachhinein konnten dies nicht einmal Anwohner bestätigen. Andernorts stellt sich ein medienwirksames serbisches Massaker schnell als ein reguläres Gefecht zwischen serbischer Armee und UCK dar. Internationale Beobachter hatten die bei dem Feuergefeucht getöteten UCK-Kämpfer zusammengetragen und fotografiert. In der Weltpresse erweckte das Bild schnell den gewünschten Effekt einer Massenerschießung aus nächster Distanz.

Letztlich diente diese Vorarbeit als Grundlage einer NATO Invasion die ohne UN-Mandat gegen jegliches Völkerrecht verstieß. Auf drängen der USA und unter federführender Beteiligung Deutschlands sowie anderer europäischer NATO-Mitglieder wurden im Zeitraum vom 24.03. bis 10.06.1999 umfangreiche Luftangriffe die der serbischen Streitmacht galten geflogen. Ergebnis war die Zerstörung nahezu der gesamten serbischen Infrastruktur, über 2.000 Zivilisten und 1.000 Soldaten wurde durch die Luftangriffe getötet. Als Kolateralschäden bezeichnete die NATO u.a. die Angriffe auf Krankenhäuser, Züge, Chemiefabriken, Schulen und zwei albanische Flüchtlingskonvois. Deutsche Luftwaffenpiloten warfen gar versehentlich Bomben auf ein bulgarisches Wohngebiet ab. Zudem soll der Angriff mit uranhaltiger Munition und anderen neuartiger Waffensystemen geführt wurden sein.

Nachdem die Infrastruktur des gesamten Landstrichs schließlich in Schutt und Asche lag und ein Großteil der serbischen Einwohner geflohen war, wurde der Kosovo unter UN-Verwaltung gestellt. Am 17.02.2008 erklärt die Republik Kosovo ihre vor allem durch die USA unterstützte Unabhängigkeit. Jahrhundertelanges serbisches Kulturland scheint damit auf Dauer verloren – Dank NATO Bomben und Bundeswehr Unterstützung.

Weiterhin wurde der aktuelle Afghanistan Einsatz, dessen Hintergrund die oft argumentierten Terroranschläge vom 11.September 2001 bilden, beleuchtet. Als Grund für diesen NATO-Einsatz außerhalb jeglicher Zuständigkeitsbereiche dient hier die angebliche Unterstützung und Ausbildung von radikal-islamischen Kämpfern (unter anderem al-Quaida) im Landesinneren. Vermeintliche Terroristen die nach dem Weltbild des Westens nur das Ziel haben, blutige Terroranschläge vordergründig in den USA durchzuführen, sollen in Afghanistan ausgebildet, ausgestattet und finanziert wurden sein. Damit zählte das Land zu den von George W. Bush umschriebenen Schurkenstaaten deren Niederringung im Kampf gegen den Terror dringend notwendig sei. Vor diesem Hintergrund begann am 07.10.2001 der Angriff auf das rohstoffarme, karge Land dessen strategische Lage seine Kontrolle jedoch so interessant macht. Afghanistan blickt hier bereits seit Jahrhunderten auf eine lange Geschichte von Besatzungsversuchen verschiedener auf Weltmacht sinnender Großmächte zurück. Hier wurde bereits auf einen entsprechenden NBK-Schulungstag „Afghanistan – Stolperstein der Fremdmächte“ im Sommer des Jahres hingewiesen.

All diese Besatzungsversuche scheiterten oft kläglich. Und so ist es wenig verwunderlich, wenn sich die stationierten NATO-Truppen heute immer wieder Angriffen, Anfeindungen und erheblichen Ausfällen ausgesetzt sehen. Die aktuelle Lage in Afghanistan ist, anders als in den Medien suggeriert, alles andere als sicher.

Dies wird allein durch die aktuelle Forderung der USA nach deutlichen Truppenverstärkungen (auch aus Deutschland) deutlich. Zudem werden erhebliche Summen investiert um die politische Lage im Nachbarland Pakistan nach dem Wohlwollen der Weltmächte zu beeinflussen. Die Einwohner Afghanistans auf Linie der One-World-Ideologen zu trimmen wird jedoch auch in weiterer Zukunft ein schwieriges, wenn nicht gar aussichtsloses Unterfangen an dem sich vordergründig die NATO mit einem wenig erfolgsversprechendem Einsatz umfangreich beteiligt. Zudem wurde auf die enorm ansteigenden Besatzungskosten – die mit dem oft zitierten Fass ohne Boden gut umschrieben werden können – hingewiesen. Die Umlegung dieser Kosten dürfte gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise und der Zunahme von Staatsverschuldungen auch zukünftig ein interessantes, vieldiskutiertes Thema bilden.

Zusammenfassendes Schulungsergebnis war klar die grundsätzliche Überflüssigkeit der NATO, welche letztlich einzig dazu dient, die neue Weltordnung nach Vorgaben der Supermächte (im Vordergrund steht hier die USA) durchzusetzen. Abweichler in Form von missliebigen Regierungen werden schnell als Schurkenstaaten gebranntmarkte Opfer feiger, völkerrechtswidriger Angriffe der Superstreitmächte des NATO-Bündnisses. Auf diesem Weg dient die NATO prinzipiell zur Niederringung aufstrebender nationaler Freiheitstendenzen und ist in der von uns angestrebten Welt der Freien Völker unvertretbar.
 

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