Ein etwas anderer Aktionsbericht
Lange habe ich darauf gewartet. Anfang des Jahres entdeckte ich einige Eichentriebe im Vorgarten. Diese waren wohl Spösslinge ihrer altehrwürigen Verwandten neben unserem Grundstück. Die kleinen Eichen schloss ich sofort in mein Herz und machte mich in der Familie dafür stark, sie zwischen den Blumen zu belassen. Auch eine Wildkirsche hatte ihren wundersamen Weg zu ihren hartholzigen Gesellen gefunden.
Nun ist es Herbst geworden und die Zeit sie umzusetzen war da. Als ich von meinem ehrgeizigen Vorhaben erzählte, über ein Dutzend Bäume auszupflanzen, erklärten sich sofort zwei Kameraden bereit, mit auszuhelfen. So trafen wir uns vergangenen Sonntag und verschafften uns einen Überblick über die Situation. Ein Wiesengrundstück, welches meiner Familie gehört, sollte die neue Heimat der noch kleinen Eichen werden. Der Gefahr von Wildverbiss waren wir uns sehr bewusst. So bastelten wir aus alten Holzlatten und Drahtzaun einen Schutz gegen naschende Rehe.
Als wir nun alles vorbereitet hatten, begannen wir mit dem Umsetzen. Behutsam gruben wir die Jährlinge aus und spendierten ihnen eine Karrenfahrt zu ihrem Bestimmungsort. Einen Spatenstich tief fanden sie dann auch wieder festen Halt im Boden. Als Begrüßungsgeschenk wässerten wir sie noch einmal mit der Giesskanne. Es soll ihnen ja an nichts mangeln. Zuletzt schlugen wir noch die Latten mit unserer „Fischreuse“ in die Erde.
So verbrachten wir einen lustigen Nachmittag im Kameradenkreis und waren gleichwohl schaffend aktiv. Stolz auf die insgesamt sechszehn jungen Bäume betrachten wir unser Werk auch als direkten Beitrag zur Landschaftsgestaltung unserer Heimat. Bleibt uns nur noch zu hoffen, dass es die Eichen, aber auch die Wildkirsche, über den Winter schaffen und einmal Vögeln und anderem Getier einen Platz zum Leben bieten werden.
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Aktivisten aus Sachsen-Anhalt