Wir schreiben den 25. April 1945. Große Teile des Deutschen Reiches liegen in Schutt und Asche und die Zivilbevölkerung leidet Tag für Tag mehr unter den Gräueltaten der alliierten Streitkräfte aus Ost und West, die kein Erbarmen zu kennen scheinen und auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen!
Gegen Nachmittag geschieht es nun, sowjetische und US-amerikanische Einheiten begegnen sich zum ersten Mal auf deutschem Boden bei Lorenzkirch nahe Strehla und teilen mit einem „Handschlag“ das Reich in zwei Teile.
Ein – für die Alliierten – geschichtsträchtiger Moment im Kampf gegen das deutsche Volk. Jedoch wird dieser Moment noch nicht fotografisch festgehalten. Aber WARUM? Der Grund dafür ist der Schauplatz selbst gewesen. Lorenzkirch war mit toten Zivilisten übersät.
Da dieser Schauplatz als „nicht geeignet“ erschien und um Schuldzuweisungen zu entgehen, wurde das historische Treffen daher nach Burxdorf verlegt, wo sich der Stab des Gardeschützenregiments 175 der Roten Armee befand.
Einen Tag später, am 26. April 1945 trafen sich dann Kommandeure der US-Amerikaner und der Roten Armee in Torgau und bereiteten den „Handschlag von Torgau“ oder auch „East meets West“ – wie es bei den sogenannten „Befreiern“ heißt – vor,
worauf sich am 27. April dann Leutnant Silwaschko und Leutnant Robertson, für ein öffentliches Foto die Hände gaben.
Dieser Handschlag ist jedoch kein symbolischer Akt der „Befreiung“, sondern viel mehr ein weiterer Eckpunkt in der historischen Zeitachse des Kampfes gegen das deutsche Volk und steht im Schatten unzähliger Gräueltaten,
die mit dem 8. Mai 1945 längst kein Ende fanden.
Trotz dessen werden Silwaschko und Robertson 1995 zu Ehrenbürgern der Stadt Torgau ernannt und man feiert alljährlich diesen Handschlag der Schande mit wehenden Fahnen und Militärvorführungen im alliierten Gewandt. Eine Anmaßung, wie man sie kaum schlimmer darstellen könnte.
JN Sachsen