Es erscheint schon fast peinlich, wenn man bedenkt, dass ich in den ganzen Jahren, in denen ich politisch aktiv bin und mich für Kultur und Kunst begeistere, nicht ein einziges Mal in Berlin am Reichstagsgebäude stand. Nun aber nahm ich mir einmal die Zeit und machte einen Ausflug in die Hauptstadt.
Am Brandenburger Tor angekommen, war ich zunächst beeindruckt von der architektonischen Meisterleistung unserer Vorfahren. Es ist einfach unglaublich, was hier geleistet wurde. In Reihe stehend ein Werk nach dem anderen, das mir vor Schönheit fast den Atem raubt. Überschwänglich und euphorisch gab ich mich voll und ganz der Ästhetik der großen Gebäude hin, die mir eher ein Kunstwerk waren als einfach nur Häuser. Doch mit jeder Minute, die ich an diesem Ort länger verbrachte, fasste ich auch wieder einen bewussten und klaren Gedanken und nahm wahr, was ich voller Euphorie verdrängte. Einst war dieses Tor Zeuge großer Taten unserer Vorfahren. Dieses Brandenburger Tor, das als Wahrzeichen unserer Deutschen Freiheitsliebe bezeichnet werden kann, sah die Aufstände des 17. Juni 1953. Es musste mit ansehen, wie Deutsche Arbeiterdemonstrationen von den roten Besatzern blutig niedergeschlagen wurden. Es erlebte aber auch den uns Deutschen innewohnenden Freiheitsdrang einer Arbeiterbewegung. Hier, wo sich soviel Freude, Leid und Not abspielte, ist heute ein Spielplatz für Konsumzombies entstanden, die keinerlei Instinkt und Gefühl mehr für dieses Meisterwerk haben.
Beim hindurchgehen sehe ich rechts und links Völker aus aller Herren Länder. Diese Leute machten jedoch nicht den Eindruck, als wären sie interessierte Touristen, die gekommen waren um das Erbe unserer Väter zu bewundern. Vielmehr spielte sich vor meinen Augen ein Schauspiel ab, das auf dieser Welt seinesgleichen sucht. Arabisch- und türkischstämmige Nomaden legten bestes Zeugnis für die Ungleichheit zwischen den Völkern ab. Respektlos und wild nahmen sie den Vorplatz am Brandenburger Tor ein. Die vielen verschiedenen Sprachen ließen einem Angst und Bange um die Zukunft werden. Deutsche, die am Wahrzeichen unseres Volkes mit geducktem Blick an den Fremden vorbeiziehen, als wären sie die Fremden. Auf dem Platz ließ eine Gedenktafel den Schuldkult und Büßergang dieser Republik spüren. Beim Weitergehen entdeckte ich einen Mann mit einer Fahne, die die Farben Schwarz-Rot-Gold und die der USA vereinte. Wie unsere Freunde und Befreier wurden dabei jene gefeiert, die uns 68 Jahre nach dem 8. Mai 1945 immer noch überwachen, wie es die jüngsten Aufdeckungen bestätigen. Diejenigen, die uns bis in die heutige Zeit gespalten und einen Ost-West-Konflikt zu verschulden haben, diejenigen die „unserer“ Politik bis heute vorschreiben, was sie darf und was nicht, werden hier als die großen Helden gefeiert.
Wie heldenhaft beliebt der große Bruder über dem großen Teich ist, zeigte erst kürzlich die dicke Panzerglaswand, hinter der sich der US-Präsident Obama bei seinem Auftritt hier in Berlin versteckte.
Es ist traurig und tut mir im Herzen weh, was ich mir mit ansehen muss. Ein paar Touristen möchte ich erkannt haben. Was mögen sie nur über uns denken, wenn sie so etwas sehen? Ob sie es für normal halten? Vielleicht weil es eine Großstadt ist? Oder ob sie still und heimlich enttäuscht sind von der hier nicht zu sehenden Größe, von der die kunstvollen Bauwerke zeugen?
Irgendwie enttäuscht mache ich mich auf den Weg zum Reichstagsgebäude. Deshalb bin ich hergekommen. Am Bundestag angekommen, sehe ich schon die Absperrungen, die mich wieder an Obamas Panzerglaswand erinnern. Polizei ist die ganze Zeit präsent in diesem freiheitlichen Gebiet, das so frei ist, dass es eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Beamte darstellt.
Auch hier bleibt kein Zweifel übrig, dass die Schöpfer dieser abendländischen Schönheit einen guten und schönen Gedanken dabei hatten, als sie die Grundmauern dafür entworfen haben.
Umso mehr zermürbt mich der Gedanke an jene, die im Innern sitzen und alles andere tun als das, was oben auf dem Giebel geschrieben steht. „Dem Deutschen Volke“ ist für sie nur noch ein Wahlspruch, den sie alle paar Jahre, wenn es darum geht ihre Legislaturperiode zu erweitern, vorgeben ernst zu nehmen. Ihnen ist es – frei nach Machiavelli – wichtiger, Tugenden wie Barmherzigkeit, Gerechtigkeitsstreben, Tapferkeit, Mut und Ehre vorzuspielen, als sich ihnen wirklich hinzugeben. Diese Werte geben sie vor zu vertreten. Das können sie so gut, dass Hollywood ihnen einen Vertrag anbieten sollte. Diese Werte jedoch zu leben sind sie nicht fähig, da ihnen dazu die Größe echter deutscher Staatsmänner fehlt.
Doch anstatt mich dem Pessimismus ganz herzugeben, bin ich jetzt nur noch besessener von dem Gedanken, diese Bande aus dem „Hohen Haus“ hinauszujagen. Berlin war ein Erlebnis, weil es mir nur bestätigte, dass Widerstand längst zur Pflicht geworden ist.
Mein Entschluss, zur JN gegangen zu sein, ist der richtige gewesen. Hier habe ich einen Hort gefunden, der mir Kraft spendet an solchen Tagen. Hier habe ich andere deutsche Mädels und Jungen kennengelernt, die im Gegensatz zu diesen Konsumzombies da draußen etwas spüren. Das Brandenburger Tor wird seinen Symbolcharakter nicht verlieren, nur weil ein paar seelenlose, umherschweifende Nomaden sich dort in Ekstase üben. Es wird erst dann seine Symbolhaftigkeit verloren haben, wenn auch der letzte Deutsche es aufgegeben hat. Doch solange es uns gibt, wird es immer Menschen geben, die freiheitsliebend und stolz auf ihre Herkunft sind. Und es wird der Tag kommen, da wird auch der Reichstag wieder dazu werden, wofür er einst errichtet wurde: Dem Deutschen Volke zu dienen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm ab zu wenden.
Das schwören wir. Und dazu brauchen wir keine Diäten!
Autor: Ein Aktivist der JN Lausitz