Ein Deutscher – Heidedichter Hermann Löns!

25. Juni 2010




Interessante Persönlichkeiten in jedweder Hinsicht bietet der Fluss der Zeit zuhauf. Doch nur Wenigen oblag es dauerhafte Vermächtnisse zu setzen und nur Wenigen gebührt es heute noch Erwähnung zu finden.  Im Rahmen der regelmäßig in den Stützpunkten stattfindenden Buchvorstellung kamen wir so jüngst auf den Schriftsteller Hermann Löns bzw. dessen Werk „Der Wehrwolf“.









Hermann Löns, ein großartiger Heimat- und Naturschriftsteller, ein literarischer Gestalter der Jugendbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, ein glühender Patriot, vielleicht mitunter ein Egozentriker. Die Liebe zu seiner Heimat bereitete seinem Leben bereits wenige Wochen nach Ausbruch des 1. Weltkriegs ein Ende.

Als Erstes von 14 Kindern erblickte Löns am 29. August 1866 in Culm/Westpreußen das Licht der Welt. Seine aus Westfalen stammenden Eltern zog es jedoch alsbald wieder dorthin zurück. Löns legte sein Abitur in Münster ab und begann mit einem Medizinstudium in Greifswald. Später wechselte er nach Göttingen und schließlich, auf Wunsch seines Vaters, zurück nach Münster um sich der Mathematik und Naturwissenschaft zu widmen. Traditionell war er zu dieser Zeit Mitglied schlagender Studentenverbindungen. 

Löns, ihm wird heute ein starker Alkoholkonsum während seiner Studienzeit nachgesagt, gab schließlich 1890 sein Studium auf und widmete sich ganz der Schriftstellerei. Er schrieb für verschiedene Zeitungen und entwickelte sich zum herausragenden Journalisten und späteren Chefredakteur. Bereits in der Zeit ab 1900 wurde er, in Hannover tätig, überregional als Buchautor und Dichter sowie Naturautor bekannt. Damit begann auch sein gesellschaftlicher Aufstieg verbunden mit einem nicht ganz vorbildhaften Familienleben. Nach zwei Scheidungen soll Löns schließlich sein Glück in der wesentlich jüngeren Haushälterin gefunden haben.

Obgleich ihm an der Großstadt wenig lag, verschlug es ihn nach einer längeren Audienz in Bückeburg wieder zurück nach Hannover. Unter dem Eindruck der Verstädterung und Industriealisierung zog es ihn aber immer wieder hinaus in seine Jagdhütte in die Lüneburger Heide. Hier genoss er das Leben und sammelte die Impressionen für seine Werke die unzähligen Jungen den Horizont fernab des stickigen Straßenlärms und der finsteren Fabrikhallen zeigten. Die Wonne der Natur im Verbund des blühenden Lebens voller Liebeserklärungen für die Schönheiten der Heimat sorgte mancherorts für Frohsinn und trug so einen Teil zum Aufbruch der Jugend zum Erleben des Vaterlandes bei.

Löns schuf so eine umfassende Zahl von Heide- und Tiererzählungen, Jagdnovellen sowie Gedichten und Balladen die seinen Namen noch heute Bekanntheit verschaffen. Daneben sein wohl berühmtestes Werk „Der Wehrwolf“ – eine fesselnde Erzählung aus dem Dreißigjährigen Krieg.

Als er am 23. August 1914 in seiner Jagdhütte bei Walsrode spätabends einen kapitalen Hirsch erlegt, steht sein Entschluss bereits fest. Er legte den Bock auf die Diele des dortigen Helkenhofes und verschwindet um als Soldat seine Pflicht für Volk und Vaterland zu tun. Freilich ward es ihm, 48jährig mit bekanntem schriftstellerischem Talent nicht ganz einfach gemacht diese Pflicht zu erfüllen. Nur durch Beziehung kam er als normaler Soldat zum Infanterie-Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen – Hannoversche Nr. 73“. Gerne hätte man ihn wenigstens als Feldberichterstatter engagiert.



„Mein rotestes Gelüste ist, eine Schlacht mitzumachen, aber mit der Waffe in der Hand, so eine, wo man das Weiße im Auge sehen kann beim Gegner“ wünschte sich Löns einmal. Bereits vier Wochen nach Dienstantritt, am 26. September 1914 endet das Leben von Hermann Löns während eines Sturmangriffs durch den Treffer einer französischen Kugel. Löns ward einer von fast 200.000 deutschen Gefallenen der schicksalsreichen Marneschlacht die den schnellen deutschen Vormarsch stoppte und den zermürbenden Stellungskrieg in Frankreich einleitete.

Letztlich doch nur ein fast ganz normales Leben. Hermann Löns, Dichter, Naturfreund, Patriot aber vor allem Deutscher! 




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