Wir geben es zu. Wir lassen uns gern inspirieren. Meistens von Büchern, guten Zeitschriften oder Magazinen, von Wanderungen, anderen Leuten und Themen die uns gerade bewegen.
Selten, so wie diesmal, kommen unsere Anregungen von so einem lausigen Wurstblatt wie „Die Zeit“. Die auflagenstärkste deutsche Wochenzeitung hatte letzte Woche ein Sonderblatt beiliegen, die sich mit fünfzig deutschen, vermeintlichen Vorbildern beschäftigt „von denen wir lernen können, die fehlen, die wir wiederhaben wollen.” Wohin die Reise geht, und wie die Mischung der Vorbilder zusammengestellt wird, ist bei einem solchen links-liberalen Massenmedium klar. Neben Kuriositäten wie Karl Valentin und Stan Libuda tauchen linke Politiker (Lassalle, Luxemburg), Widerständler (von Moltke, Scholl, Bonhoeffer) und Schreiberlinge wie Bertold Brecht und sein Vertoner Hanns Eisler auf.
Kein Wort von den Menschen die Deutschland überhaupt ermöglichten? Ohne die es diese Vorbilder, nämlich deutsche Vorbilder, in dieser Art gar nicht gegeben hätte? Keine Figuren der Ewigkeit? Ja, an den Jahrtausendgestalten Luther, Goethe und Schiller kommt auch „Die Zeit“ nicht vorbei. Ein Hoffnungsschimmer. Aber wo sind die Kämpfer und Streiter in Sachen Deutschland? Auch aus der nahen Geschichte.
Die Zeitung behauptet, es gehe ihr um Charaktere die „zukunftsfähig“ sind. Entweder war die Wahl eher unglücklich oder wir können uns ausmalen, wie die Zukunft Deutschlands aus Sicht des Autorenkollektivs aussieht.
Wir denken, daß es der Aufstellung mangelt und werden unsere Vorschläge anbringen. Vier Wochen lang – Je drei unserer deutschen Vorbilder.
Start: Freitag, 27. November 2009
https://www.jn-chemnitz.pcrecords.net/vorbilder1.htm