Deutschland – deine Farben

12. September 2022

Welche Flagge?

Schwarz, Rot, Gold oder Schwarz, Weiß, Rot?

Diese Frage wird sicherlich jedem Nationalisten schon häufiger begegnet sein.

Immer wieder kommt es aufgrund dieser Frage zu hitzigen, emotional aufgeladenen Debatten im nationalen Lager.

Die einen schwören auf Schwarz, Weiß, Rot als einzig wahre deutsche Farbkombination und verbinden mit Schwarz, Rot, Gold nur all die Degenerationserscheinungen, die unter eben diesen Farben in Form dreier Republiken ihren Lauf nahmen.

Die anderen halten Schwarz, Rot, Gold für die bessere Wahl, beziehen sich auf die Befreiungskriege und halten Schwarz, Weiß, Rot für altbacken, teilweise erzreaktionär und nicht mehr anschlussfähig.

Auf welcher Seite man sich auch verortet, es wird immer Mitstreiter geben, die auf der anderen Seite stehen und eine andere Farbkombination als man selbst bevorzugen.

Ein kleiner Exkurs in die Geschichte kann hier Klarheit schaffen.
Schwarz und Weiß sind seit jeher die Farben Preußens. Ihren Ursprung haben diese Farben in den Insignien des deutschen Ritterordens, der einst aufbrach, den deutschen Osten, das spätere Preußen, zu kolonisieren.
Eine weitere wichtige Rolle fällt der Hanse zu. Dieser Handelsverband freier Städte nutzte aufgrund langer hanseatischer Tradition die Farben Rot und Weiß als Erkennungszeichen.

Nachdem 1866 unter Führung Otto von Bismarcks der Norddeutsche Bund gegründet wurde, kombinierte man die schwarz, weißen Farben Preußens mit dem Weiß und Rot der Hanse.
Diese Verschmelzung der Farben Preußens mit denen der Hanse ergab die spätere Farbkombination des 1871 gegründeten zweiten Deutschen Reiches Schwarz, Weiß, Rot.

Nach dem Ende des Kaiserreiches 1918 wurde in der darauffolgenden Weimarer Republik die schwarz, weiß, rote Flagge lediglich als Handelsflagge weitergeführt. Um sich von der Republik abzugrenzen, verwendeten rechte Gruppierungen aller Couleur die alte Reichsflagge weiter als Gegenstück zur Schwarz, Rot, Goldenen, oft auch als Schwarz, Rot, Senf herabgewürdigten Flagge der ihnen verhassten Weimarer Republik.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde Schwarz, Weiß, Rot noch einmal für kurze Zeit zur Staatsflagge, bis diese im September 1935 endgültig durch die Fahne der nationalsozialistischen Bewegung als Nationalflagge ersetzt wurde.

Wahrscheinlich wurde dieser Schritt erst 1935 durchgeführt, da man die alten konservativen und zum Teil monarchistischen Kreise auf die man während der Machtübernahme angewiesen war, nicht vor dem Kopf zu stoßen und außerdem eine gewisse Kontinuität zum zweiten Deutschen Reich herstellen wollte.

Woher stammt aber nun Schwarz, Rot, Gold?

Die Wurzeln dieser Farbkombination liegen im ersten Deutschen Reich. Im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation finden sich die Farben Schwarz, Rot und Gold in den Wappen der Kaiserdynastien.

Hier liegt der Ursprung dieser Farbkombination begründet.
In den Befreiungskriegen stürmte das lützowsche Freikorps in diesen Farben gegen Napoleons Soldaten.

Es heißt, dass der Leitsatz des Freikorps „Von schwarzer Nacht, durch rotes Blut, der goldenen Freiheit entgegen“ lautete.

1815 wurden diese Farben von der in Jena gegründeten Urburschenschaft verwendet.

Später tauchten beim Hambacher Fest 1832 und der darauffolgenden Märzrevolution die Farben Schwarz, Rot, Gold erneut auf und wurden zum Ausdruck für den Willen zur Einheit Deutschlands.

Nachdem die Einigung Deutschlands unter diesen Farben scheiterte und der Norddeutsche Bund und später das zweite Deutsche Reich unter der Flagge Schwarz, Weiß, Rot gegründet wurde, verschwand die schwarz, rot, goldene Fahne zunehmend aus dem öffentlichen Diskurs.

Erst nach dem Waffenstillstand 1918 und der roten Revolution wurde diese Fahne zur Staatsflagge der Weimarer Republik.

Da diese Farben seit der Märzrevolution 1848 auch als Farben für ein geeintes Deutschland – Österreich mit einbezogen – also für ein Großdeutschland stehen, wurden diese Farben von der Alldeutschen Bewegung als neue Nationalflagge begrüßt, wenn auch die Republik selbstverständlich weiterhin vehement abgelehnt wurde.

1919 wollte Österreich Teil Deutschlands werden, was aber von den Feinden eines geeinten Deutschlands abgelehnt und verhindert wurde und somit erst 1938 Realität werden konnte.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Schwarz, Rot, Gold zur Staatsflagge der von den Westallierten geründeten BRD, genauso wie die um Hammer und Zirkel ergänzte Flagge der von der Sowjetunion gegründeten DDR.

Seit der Weimarer Republik werden diese Farben mit den negativen Erscheinungen dieser Systeme assoziiert, wobei die eigentliche Herkunft dieser Farben vergessen oder bewusst ausgeblendet wird.

Es handelt sich also bei beiden Farbkombinationen sehr wohl um deutsche Farben.
Beide Farbgebungen sind tief in der deutschen Geschichte verwurzelt und haben somit ihre Berechtigung von Nationalisten getragen zu werden.
Die nationalistische Jugend des 21. Jahrhunderts muss sich trotzdem die Frage stellen, ob die schwarz, weiß, rote ebenso wie die schwarz , rot, goldene Flagge das geeignete Symbol einer revolutionären, vorwärtsgewandeten Bewegung darstellen. Muss eine der Zukunft zugewandte Bewegung nicht auch ein eigenes unverbrauchtes Zeichen besitzen?

Nicht um einen Bruch mit der Vergangenheit zu begehen, sondern viel mehr um den revolutionären Anspruch auch sichtbar nach außen zu tragen.

Es ist an der Zeit, dass die Nationalistische Bewegung sich mit dieser Frage beschäftigt.

Die Frage nach einer passenden Flagge für diesen kämpferisch vorwärtsgewandten Geist ist nur eine von vielen Fragen, die geklärt werden müssen, um endlich aus dem Schatten dem Licht entgegenzustreben und den Kampf um Deutschland und Europa auf stolzen Bannern vorantragen zu können.

Junge Nationalisten - Postfach 8116 - 38131 Braunschweig    |    Impressum    |    Datenschutz