Und wieder floss das Blut zuhauf in den letzten Tagen. Menschen starben fernab ihrer Heimat, fernab ihrer Familien. Allein bei drei Explosionen im Süden des Landes starben in den letzten Tagen fünf NATO-Soldaten deren Nationalität nicht genau bekannt ist. Die Opferzahl der ausländischen Truppen erhöhte sich damit auf 422 – allein in diesem Jahr!
Davon unabhängig hat auch Deutschland ein erneutes Opfer zu beklagen. Zehn Angehörige einer christlichen Hilfsorganisation, vorwiegend auf medizinische Unterstützung der Afghanen tätig, wurden im Norden des Landes getötet. Darunter eine 35-jährige Deutsche aus Sachsen, die vermutlich als Dolmetscherin für die Organisation International Assistance Mission (IAM) im Einsatz war. Die Hintergründe der Tat stehen zunächst im Dunkeln. Während sich nach Berichten westlicher Medien die Taliban zur Tat bekannten, macht die örtliche Polizei Straßenräuber dafür verantwortlich. Der Leiter der IAM zum Geschehen: „Die vier Geländewagen und die Toten waren von Kugeln durchsiebt, die Ausrüstung und das Geld gestohlen worden. Der einzige Überlebende, ein Afghane, wird gerade von der Polizei verhört.“
Unterdessen wirft sich grundsätzlich die Frage auf, ob es nicht in mehrfacher Hinsicht die ohnehin schon gefährliche Mission westlicher Hilfsorganisationen verschärft, wenn diese christlich sind. Denn Missionierungsarbeit ist in Afghanistan streng verboten!