Während ich hiermit die ersten Zeilen meines neuen Textes eintippe, schlägt die Uhr 01:03. Ich kann mal wieder nicht schlafen. Warum? So richtig weiß ich es nicht. Aber ich merke, dass mich viele Fragen beschäftigen, die mich bereits in der Vergangenheit des Öfteren beschäftigt haben. Es ist die übliche Frage nach dem Sinn des Lebens und danach wohin wir gehen. Im Grunde genommen bin ich mir über den Sinn des Lebens voll und ganz im Klaren. Wie einst Goethe sagte, besteht er im Leben selbst. Ich glaube diesen Sinn bereits erfüllt zu haben. Meine beiden Kinder, die hoffentlich noch weitere Geschwister bekommen werden, geben mir jeden Tag Anlass dazu an einen Sinn zu glauben. Ja, sogar daran zu glauben diesem Sinn bereits nachzugehen. Doch reicht mir das faustisch gesagt immer noch nicht. Ähnlich wie der Dr. Faust in Goethes berühmten Stück, sehne ich mich nach dem Unendlichen. Was das genau ist, wage ich nicht zu definieren. Ich glaube sogar vielmehr, dass es dafür keine Definition geben kann. Im Mathematischen meint man mit der „Unendlichkeit“ immer eine ziemlich hohe Zahl, die unzählbar erscheint. In meiner Vorstellung ist es eine Sehnsucht, die mich innerlich zerfrisst. Es brennt mir im Herzen und meine Seele scheint gar zu wandern. Ich komme nicht umhin, mir eingestehen zu müssen, dass ich mir manchmal hilflos vorkomme. Die Frage wohin wir gehen, wohin unser Volk wandert, brennt mir in der Brust und verursacht nicht selten einen Schmerz in meinem Kopf. Rational gesehen scheint die Frage beinahe auf einen spengler’schen Fatalismus hinauszulaufen, der den Untergang des Abendlandes schon für vorprogrammiert und unaufhaltbar hält. Die sich von Tag zu Tag, von Medienbericht zu Medienbericht, von Sender zu Sender verändernden Zahlen von sog. „Flüchtlingen“ erregen bei mir nur noch ein Schulterzucken. Ganz gleich, ob es Hundertausend, eine halbe oder eine ganze Million sind. Sie kommen unaufhaltsam. Sie rücken immer näher und dringen in unsere Heimat ein. Ja, sie sind Invasoren und das muss man so feststellen. Ganz gleich, ob die Politik die grundsätzliche Schuld daran trägt, sind diese Gestalten, denen ich zugebenermaßen trotz einer nicht vorhandenen Bekanntschaft gerne Schlechtes unterstelle, dennoch Invasoren und damit meine Feinde. Ich habe wie schon gesagt zwei wunderschöne Kinder. Einen Sohn, der vor etwa fünf Monaten das Licht der Welt erblickte und eine Tochter im zarten Alter von zwei Jahren. Was wird sie, was wird uns noch erwarten? Wohin gehen wir? Es dämmert im Schädel und ich muss zugeben, dass obgleich ich den Ruf eines ernsten und weitestgehend rationalen Menschen genieße, dennoch Angst verspüre. Angst um meine Frau und meine beiden Kinder. Aber auch Angst vor der Zukunft. Man sollte keine Angst vor der Zukunft haben. Wenn es soweit kommt, dass die Menschen in unserem Land Angst vor der eigenen Zukunft haben, dann läuft nicht nur etwas im Staate schief. Dann muss sogar bezweifelt werden, dass der Staat noch existiert. Der heutige Staat und sein System sind, um mit Spengler zu sprechen „nicht mehr in Form“. Er hat keine Kontrolle mehr über die Situation. Nicht erst seit der Flüchtlingskrise, die in Wirklichkeit nur ein Euphemismus für eine unaufhaltsame Katastrophe darstellt. Sie reden ständig von “Krise“ als handele es sich nur um einen vorübergehenden Zustand. Doch es scheint mir beinahe so, als handele es sich dabei um eine chaotische Entwicklung, die zwangsläufig zu irreparablen Schäden führen wird. Diese Schäden werden die alte Ordnung aufbrechen. Mich beklemmt dieses Gefühl, obwohl ich selber nicht selten diesen Bruch der alten Ordnung herbeisehnte. Was wird danach kommen? Was erwartet mich und meine Familie? Wohin gehen wir? Es brodelt in mir. So heiß glüht es unter meinen Fingern, während ich diesen Text hier niederschreibe. Es macht mich wütend, dass ich so ohnmächtig dem gegenüberstehe, was meine Familie bedroht. Es zermürbt mich innerlich, dass ich nichts weiter tun kann, als hier zu sitzen und einen weiteren Artikel verfasse, der hoffentlich eine ebenso von Schlaflosigkeit gequälte Seele aufruft.
Kein Zweifel kann mehr bestehen. Ich bin ein Wanderer. So führe ich ein eigentlich schon fast bürgerliches Leben. Ich hab einen guten Job. Machte eine hervorragende Ausbildung und schloss vor kurzem mein Studium in Wirtschaftswissenschaften ab. Tagtäglich habe ich mit den verschiedensten Menschen zu tun. Die meisten wissen, wie ich denke. Sie wissen zumindest, wie ich zu der Politik der Regierung Merkel stehe. Sie wissen auch, was ich von diesen Invasoren halte und dass ich nicht zögern würde jeden einzelnen von ihnen abzuschieben, wenn ich die Möglichkeit dazu hätte. Ja, ich sage es auch oft zu den Leuten, mit denen ich zu tun habe. Ich sage ihnen dann auch, dass ich selbst die Kinder und Frauen wegschicken würde. Nicht, weil ich kein Mitleid mit diesen Leuten hätte oder ihnen schlechte Absichten unterstelle, so wie den jungen Soldaten ähnlichen Vorderasiaten im nahgelegenen Asylantenheim. Ich sehe sie regelmäßig joggen. Dann immer denke ich mir: Warum gehen die joggen? Wollen die sich auf etwas vorbereiten? Ich weiß, dass es dafür keine stichhaltigen Beweise gibt und als Wissenschaftler bekomme ich auch jedes Mal ein schlechtes Gewissen dabei. Doch letztlich merke ich, dass selbst ich als rational ausgerichteter Mensch mittlerweile so viel Argwohn in mir habe, dass ich nicht umhin kann diesen Leuten schlechte Absichten zu unterstellen. Ich gebe es zu. Ich will sie hier nicht haben. Vor etwa zwei Jahren habe ich selbst immer wieder betont, dass mir Frauen und Kinder, dass mir echte Kriegsflüchtlinge willkommen sind. Heute sehe ich jedoch die Zukunft meiner Nächsten derartig bedroht, dass ich keinem, ich wiederhole KEINEM dieser Invasoren einen Platz einräumen will. Ich bin mit meiner Geduld am Ende. Die täglichen sich überschlagenden Medienberichte, die stetige Diffamierung von besorgten Bürgern und gleichzeitige Darstellung integrationsfähiger Flüchtlinge, die uns bereichern würden, kotzt mich an. Ich bin normalerweise kein Mann mit derartigem Vokabular. Doch es dämmert in meinem Schädel. Es macht mich kirre diese unglaublich zum Schreien veranlassende Ungerechtigkeit. Ich will nicht mehr. Ich kann auch nicht mehr. Ich will ausbrechen aus diesem Gefängnis. Doch ich kann nicht. Ich bin ein Gefangener in diesem System. Ich kann nicht einfach so verschwinden und meine Familie zurücklassen. Ich kann meinem Deutschland doch nicht den Rücken kehren. Ich muss weiter wandern. Wandern zwischen den beiden Welten. Auf der einen Seite die bürgerliche Welt, in der so mancher noch tut als wäre die rosarote Welt noch existent. Und auf der anderen Seite meine unbändige Wut auf all jene, die das zu verantworten haben. Es sind nicht nur die Politiker, die Invasoren oder die Gutmenschen, die sich an den Bahnhöfen tummeln und ihren eigenen Untergang beklatschen, denen ich die Schuld gebe. Es sind auch die vielen Naiven und verbürgerlichten Spießer, die sich über Jahre in ihren Fernsehsesseln festgekrallt haben. Wie oft habe ich versucht solche Gestalten auf die Straßen zu ziehen. Sie hielten an ihrem Platz vor ihrem persönlichen Manipulator im Wohnzimmer fest und flohen in eine Welt, die nur in ihrer Fantasie existiert. Man stumpft ab und merkt, dass die Leute nur durch Schmerz lernen. So viele Argumente, die ich in unzähligen Diskussionen verwendete, haben lediglich zu einem kurzen Umdenken geführt. Sobald die Herrschaften wieder in ihrem warmen Sessel saßen, haben sie alles vergessen und gestützt, was diesen heutigen Zustand herbeiführte. Deshalb wünsche ich ihnen heute, so schlimm das auch klingen mag, dass sie selber Opfer dieses multikulturellen Experimentes, diese Wahnsinns werden. Lasst sie doch ihren eigenen Wahnsinn spüren! Mir tut keiner von ihnen leid. Sie alle hatten ihre Chancen. Jahre hinweg versuchten anständige Deutsche ihnen den Beelzebub auszutreiben. Heute kapiert noch immer so mancher nicht mehr als ein Sack Reis. Als Ökonom weiß ich, dass die Menschen so konzipiert sind und die Medienpäpste um diesen Umstand sehr genau Bescheid wissen. Uns haben sie im Studium die ersten Semester immer wieder erzählt: „Der Kunde weiß nichts. Wir müssen ihm sagen, was er zu wissen hat!“ Es ist krankhaft. An unseren Universitäten züchtet man die nächste Generation von Manipulatoren. Man besticht durch Versprechen von guten Gehältern. Materialismus ist angesagt. Die Ideale oder Ideen sind schnöde und nicht vorteilhaft. Sie hemmen nur in dem Leben der Ellenbogen. Wohin gehen wir nur? Was machen wir hier? Soll das unser Schicksal sein? Ein Volk, welches einst so schaffensreich und schöpferisch war, soll einfach so untergehen? Ist es unsere Aufgabe die Welt, die weißen Völker zu warnen? Ich weiß wie das klingt und so mancher wird sich nun denken: „Was ist das für ein Dahinsenilen?“ Ich weiß es nicht. Ich weiß nur eines. Ich kann nicht schlafen, weil es mir um Deutschland bangt. Ich werde erst wieder ruhig schlafen können, wenn diese Angst gebändigt ist. Das Dröhnen im Kopf wird erst dann aufhören, wenn die Stimmen der verlogenen Medienwelt verstummt sind. Das Brennen unter meinen Fingernägeln, die glühenden Fingerkuppen, die die Tasten sekündlich berühren, werden erst dann gelöscht sein, wenn der Grund aufgehört hat, solche Themen zu beschreiben. Und die Fragen werden erst dann aufhören in meinen Kopf zu kreisen, wenn ich als Wanderer einen Weg gefunden habe und Licht sehen kann am Ende des langen dunklen Pfades. Dieses Licht ist jenes, zu dem ich strebe. Die Wanderzeit muss ihr Ende finden. Wohin ich also gehe? Es ist das Licht, an das ich um meiner Kinder willen und meines Vaterlandes wegen glaube.