Ein anstrengender Tag nähert sich nach langer Zugfahrt dem Ende. Über 14 Stunden auf den Beinen, in überfüllten Zügen oder einfach nur wartend auf Bahnhöfen oder im Polizeikessel der Vorkontrollen. Die Teilnahme an einem erfolgreichen Trauermarsch, einer von über 1.000 Gleichgesinnten gewesen zu sein, der Öffentlichkeit ein ordentliches Bild geboten, würdig aber mahnend zugleich agiert zu haben – meine Eindrücke der letzten Stunden. Daheim angekommen, ein kurzes Überlegen meinerseits. Kurzentschlossen folge ich doch noch der Einladung zu einer Geburtstagsfeier eines Freundes. Er weiß, wie die meisten der Anwesenden Bescheid, kennt die Gründe meines späten Erscheinens.
Zwischen den Gästen, ein mir bislang unbekanntes aber sympathisches Gesicht. Wir kommen ins Gespräch, er fragt mich nach dem Grund meines späten Kommens, ich antworte. Er schaut etwas verblüfft, stimmt aber schnell mit für mich überraschender Übereinstimmung ein. „Jahre sei es her, da war er auch so drauf“. Er erzählt sofort viel darüber, es sprudelt nur so aus ihm heraus. Von seinen Kameraden, von Konzerten und wie er einmal beim Hess-Plakate kleben erwischt und für die ganze Nacht eingesperrt wurde. Ich komme kaum zu Wort, lausche aber interessiert dem Querschnitt seiner Jugend die wohl einige Jahre weiter zurück liegt als die meine. Schließlich fragt er mich, ob ich nicht schon zu alt dazu sei. Er wurde irgendwann erwachsen und bemerkte, dass der ganze Mist nichts bringt. Ändern könne man ja eh nichts…
Mir verschlägt es kurz die Sprache, eine Dunstglocke legt sich über mein Gehirn. Ein Wort bekomme ich nicht heraus. Unser Gespräch und vor allem deren Hintergrund beschäftigen mich noch Tage. Das Phänomen ist schwer zu verstehen aber überall zu beobachten. Allein wenn ich mir die Veranstaltungsteilnehmer ansehe und zwei, drei Jahre zurückdenke. Viele Neue sind dabei, aber sehr Viele sind einfach weg geblieben – wo auch immer. Wenn ich zurück denke, wen ich nicht alles kannte mit wem ich zusammen politisch agierte. Wo sind sie? Wo seid ihr?
Ist es die dauernde Erfolglosigkeit unserer Arbeit die bei Vielen schließlich doch Frustration über Idealismus siegen lässt. Sind es einfach nur dahin geplärrte Ideale, für Viele inhaltsleere Phrasen denen sie lediglich eine kurze Zeit ihres Lebens hinter rennen? Sie schwören das Höchste und verbringen doch nur einen verschwindend geringen Teil ihrer Zeit, opfern nur wenig Energie und schaffen es noch weniger durch Taten zu glänzen. Ist der Druck, die Verlockung der Systempropaganda letztlich doch zu groß? Fakt ist; ihr Abgang hinterlässt personell bedingt Spuren, kleiner oder größerer Art.
Unsere Bewegung zeichnet sich seit der Nachkriegszeit, doch besonders seit den 90 `er Jahren durch erhebliche Fluktuation ihrer Personalien aus. Leute kommen, Leute gehen – Leute kommen, Leute gehen. Junge Menschen dauerhaft an uns aber vor allem an Deutschland, an Kultur und Geschichte, an Familie, Volk und Zukunft zu binden, sie für den fortwährenden Kampf zu schulen, ihnen zur Seite zu stehen und gemeinsam mit ihnen ein neues Fundament einer besseren Zeit zu gießen – lasst es uns versuchen. Gemeinsam in einer starken Gemeinschaft, gemeinsam in einer nationalistischen Jugend, gemeinsam mit einer großen Idee.
Deutschland braucht dich – Hinein in die JN!
Quelle: www.jn-sa.de |