Heldengedenken am Bodensee
„Sie trugen in ihren Seelen
der besseren Zukunft Traum;
da hatte kein eigenes Wollen,
kein eigenes Leid mehr Raum.
Sie sahen ein Volk von Brüdern,
geeinigt und heldisch und frei;
da mochten sie nicht mehr fragen,
ob sterben bitter sei…
Sie gaben ihr junges Leben
und wollten nicht rückwärts sehn;
ihr letzter Herzschlag glühte:
Deutschland, Deutschland muß bestehn.“
(Maria Kahle)
Es ist Sonntag, der 14.November, 19 Uhr. Die Sonne ist versunken, der Himmel ist klar. Ein kleines Meer aus flackernden Lichtern bahnt sich den Weg durch die Dunkelheit. Auch dieses Jahr treffen sich wieder mehrere junge nationale Aktivisten aus dem Bodenseegebiet, um einen der edelsten Bräuche zu begehen, den sich unser Volk geschaffen: das Heldengedenken.
In tiefer Andacht haben sie sich nun mit ihren Fackeln um die zu Ehren der vor dem Feinde gebliebenen Soldaten errichtete Gedenkstätte positioniert und grüßen jene, die einst für Deutschland, für ein Ahnen um die ungewisse Zukunft ihr Leben ließen. Nicht nur um die Toten zu beweinen und zu beklagen ist man gekommen, sondern auch, um ihre Taten zu ehren und ihren Glauben in sich aufzunehmen:
„Denn was ihr Leben uns verkündet,
lehrt uns die deutsche Lebensart
und nur wenn sie Dein Herz entzündet,
wirst Du aufrecht, treu und hart.“
Während der Gedenkstunde spricht ein Kamerad ein paar Worte zu dem Thema Leben und Tod, zum ewigen Werden und Vergehen des Lebenskreises. Dazwischen werden mehrere Gedichte verlesen und eine Schweigeminute abgehalten.
Es folgt ein weiterer Kamerad, der in seiner Ansprache auf die Entstehung des uralten Brauches der Heldenverehrung eingeht. Eine junge Aktivistin ergreift nun das Wort, um ihre Mitstreiter an den Todestag unseres Freundes und Kameraden Marc zu erinnern, der vor etwas mehr als einem Jahr von uns ging. Sie erweist ihm die letzte Ehre in Form eines Liedes, das sie für ihn anstimmt.
Sodann – die Fackeln in den Händen der Aktivisten, die mit ihrem warmen Licht das Dunkel der Nacht durchschneiden, sind beinahe heruntergebrannt – endet die Feierstunde mit der Niederlegung des Kranzes und dem gemeinsamen Singen des Treueliedes.
„Besitz stirbt, Sippen sterben,
du selbst stirbst wie sie;
eins weiß ich, das ewig lebt:
der Toten Tatenruhm.“
(aus der Edda)