Es ist wieder einmal so weit: alle sind empört, schockiert, irritiert – und zwar in genau dieser Reihenfolge; empört über das vorgebliche Versagen der Polizei, schockiert über die numerischen Ausmaße der sexuellen Übergriffe und Raubdelikte in Köln, Hamburg, Stuttgart und anderen deutschen Großstädten, irritiert über die Herkunft der Täter, die von Zeugen übereinstimmend als nordafrikanisch und arabisch aussehend beschrieben werden. Gestern noch geklatscht, heute schon begrapscht, konstatieren böse Zungen hämisch. „Wie kann das sein?“, fragen sich hingegen die Gutmenschen kopfschüttelnd: Reflexartig warnen sie vor Reaktionen und rechter Gewalt, bagatellisieren die Vorfälle, indem sie sie in eine Schublade mit der Bierseligkeit von Oktoberfestbesuchern einreihen, machen schließlich sogar die Opfer zu Tätern, indem sie ihnen ans Herz legen, sich nicht von Fremden antanzen zu lassen und stets eine Armlänge Abstand zu halten! Angetanzt fühlte sich vor dem Hauptbahnhof in Köln sicherlich der kleinste Teil der Damen, eher schon genötigt, zusammengeschlagen, ausgeraubt und – sogar – vergewaltigt!
Einige Tausend Männer nordafrikanisch-arabischer Abstammung sind es allein in Köln gewesen, die den Silvesterabend für Frauen zum Albtraum und reinsten Spießrutenlauf werden ließen. Letzten Berichten zufolge hat die Zahl der zur Anzeige gebrachten Delikte in Köln die 120er-Marke geknackt und in Hamburg die Zahl 50 überschritten. Türsteher mussten weinende, traumatisierte und völlig verängstigte Frauen schützen, während die Polizei sich vergeblich um Verstärkung bemühte. Von den 15 vorläufig Festgenommenen stammten laut einem Polizeibeamten, den der Kölner Express zitiert, „14 aus Syrien und einer aus Afghanistan“ und diese seien „definitiv erst wenige Tage oder Wochen“ in Deutschland gewesen. Bei sich getragen hätten sie „Aufenthaltsbestimmungen zur Durchführung des Asylverfahrens“. In einem zunächst der „Bild“-Zeitung, dann auch der „Welt“ vorliegenden geheimen Einsatzbericht der Polizei heißt es: „Im Einsatzverlauf erschienen zahlreiche weinende und schockierte Frauen/Mädchen bei den eingesetzten Beamten und schilderten sex. Übergriffe durch mehrere männliche Migranten/-gruppen. Eine Identifizierung war leider nicht mehr möglich …“ Und nur aufgrund der „ständigen Präsenz der Einsatzkräfte und aufmerksamer Passanten im Bahnhof“, seien „vollendete Vergewaltigungen verhindert“ worden. Allerdings nicht vollständig, wie sich später herausstellte! Ein anderer als der oben zitierte Beamter betonte gegenüber dem „Kölner Express“, die Polizei sei machtlos gewesen, die Bürger zu schützen. Er habe junge Frauen weinend neben sich gehabt, „die keinen Slip mehr trugen, nachdem die Meute sie ausgespuckt hatte“. Zusätzlich seien die Einsatzkräfte damit beschäftigt gewesen, sich selbst zu schützen, da sie massiv angegriffen worden seien. Auch „n-tv“ berichtet nun nach „Bild“, „Spiegel Online“ und der „Welt“ über die wahren Dimensionen des Schreckens: Wer um Hilfe gerufen habe, der sei von Personengruppen umzingelt worden. Wer Täter habe benennen wollen, dem sei gedroht worden. Der Beamte berichtet von einer „Respektlosigkeit“ gegenüber der Polizei, wie er „sie in 29 Dienstjahren noch nicht erlebt habe“. So wurde vor den Augen der Beamten etwa ein Aufenthaltszettel zerrissen – mit den Worten: „Ihr könnt mir nix, hole mir morgen einen neuen.“ Des Weiteren wird ein sogenannter Flüchtling mit folgendem Sätzchen von dem Polizisten zitiert: „Ich bin Syrer, ihr müsst mich freundlich behandeln“.
Den eingesetzten Beamten sollte wahrlich kein Vorwurf gemacht werden, wie es jetzt die eigentlichen Schuldigen zu tun versuchen, denn die tatsächlich Schuldigen an dem Desaster sitzen im Kanzleramt. Keinen Vorwurf als den einen vielleicht: Sie hätten von ihren Schusswaffen – wo nötig – Gebrauch machen müssen! Erinnert man sich noch der Worte Björn Höckes, die er zu fressen gezwungen werden sollte? Das sei widerlich und rhetorische Brandstiftung, wurden seine Kassandrarufe unlängst noch vom aufgeblasenen Justizminister Heiko Maas kommentiert. Nur zu frisch sind uns noch die Augenwischereien einer Anja Reschke („Panorama“) im Gedächtnis, die da allen Ernstes herausposaunte, es gebe „kein signifikantes Beispiel dafür, dass ausländische Männer mehr vergewaltigen, als inländische“. In Schweden stieg die Rate an Vergewaltigungen seit 1975, genau dem Jahr, in dem das schwedische Parlament beschloss, mehr Heterogenität zu wagen und Schweden zum Einwanderungsland zu machen, bis 2014 um sage und schreibe 1472 (tausendvierhundertzweiundsiebzig) Prozent! Schweden lag laut einer von den Vereinten Nationen im Jahre 2010 durchgeführten Studie bereits auf Platz zwei hinter dem winzigen Lesotho in Südafrika, was die Rate der Vergewaltigungen in Relation zur Größe der Bevölkerung anbelangt. Sind 1472 Prozent nicht ausreichend signifikant, Frau Reschke? Doch Frau Reschke ist nicht die einzige Dame, die sich einen solchen Fauxpas in dieser Frage leistet, denn es gibt sie überall, diese Apologeten des Unentschuldbaren einerseits (#Armlänge) und die Leugner des Offensichtlichen andererseits – manchmal auch beides zusammen. In einem Netz-Artikel bezieht etwa eine Gutmenschin Stellung zu den Ereignissen in Köln. Sie schreibt: „Ich muss wohl eigentlich nicht nochmal betonen, dass es keinen statistischen Zusammenhang gibt zwischen Vergawaltigungen [sic!] und ‚AsylbewerberInnen-Dichte’“. „Und sie bewegt sich doch!“, möchte man ihr mit den Galileo Galilei nachgesagten Worten ins Gesicht rufen!
Ins gleiche Horn wie Reschke und die hernach Zitierte stößt die ehemalige Grünen-Chefin Claudia Roth, wenn sie sich nicht entblödet, nach diesen schrecklichen Ereignissen zuerst davor zu warnen, Flüchtlinge nach den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln unter Generalverdacht zu stellen. Es sei doch „nicht so, dass wir jetzt sagen können, das ist typisch Nordafrika, das ist typisch Flüchtling“, sagte sie dem WDR5. Dieser Purzelbaum wiederum ist typisch Roth/rot. Etwas polemisch könnte man sagen: Weil nicht jeder Nachtspatziergänger ein Einbrecher ist, sollten wir bei Dunkelheit stets die Wohnungstür offen lassen – außerdem könnte eine Gefahr schon in Form von häuslicher Gewalt des Partners/der Partnerin ausgehen. (Dieses Fass der häuslichen Gewalt öffnet die anonyme Schreiberin.) Natürlich ist das, was am Kölner Hauptbahnhof geschah, weder typisch für einen syrischen Familienvater, der hier mit Frau und Kind Aufnahme gefunden hat, noch für eine marokkanische Witwe von sechzig Jahren. Das Gros der Einwanderer fällt jedoch in eine ganz andere Kategorie: Es sind Single-Männer ohne Verpflichtungen, dazu teilweise mit tief sitzendem Hass gegen die ehemaligen Kolonialherren und ganz natürlicherweise Samenstau.
Müssen wir sie wirklich alle aufzählen, die Fälle von Massenvergewaltigungen, wie sie sich seit Jahren gehäuft in Schweden ereignen, aber auch schon hierzulande – etwa in derselben Silvesternacht in Weil am Rhein, wo ein junger Mann und drei Jugendliche zwei 14 und 15 Jahre alte Mädchen mehrfach vergewaltigt haben sollen, wie am 7.01.2016 bekannt wurde. Bei den Tätern soll es sich laut Polizeiangaben um Syrer handeln, wobei die Nationalität der Tatverdächtigen bei der Tat allerdings eine „untergeordnete Rolle“ spiele, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gegenüber dem SWR herausstrichen – was immer das heißen soll! Oder müssen wir erst an die 1400 Kinder erinnern, die im nordenglischen Rotherham im Zeitraum von 16 Jahren von pakistanischen Banden missbraucht wurden? Wie die „Stuttgarter Zeitung“ feststellt, waren die meisten Opfer „arm und weiß“, die Täter hatten einen unübersehbaren Migrationshintergrund. Auch dort versuchte die Polizei, versuchten die Behörden den Skandal zu vertuschen, weil sie „den Rassismus-Vorwurf“ fürchteten. Der Deutschlandfunk sprach damals von einigen misstrauisch gewordenen Staatsbediensteten, die „sich offenbar nicht trauten, ihre Beobachtungen weiter zu geben, aus Angst, hinterher als Rassisten hingestellt zu werden. Denn die Beschuldigten kommen nahezu allesamt aus der pakistanischen Gemeinde.“ Dabei hätten einige Missbrauchsopfer „ihre Peiniger als ‚Asiaten‘ beschrieben. Aus der Furcht heraus, als Rassisten zu gelten, seien die Ordnungskräfte diesen Hinweisen auf die ethnische Herkunft der Täter jedoch nicht oder nur zögerlich nachgegangen.“ Ähnlich mag es zunächst in Köln gewesen sein, doch die Zahl der Augenzeugen ist Legion. Von der internationalen Presse, so vom irischen „Independent“, wird das anfängliche Schweigen deutscher Behörden über die Vorfälle in Köln durchaus registriert. Dort heißt es: „Anstatt sich mit Nachdruck solch schockierender Übergriffe anzunehmen, haben die deutschen Behörden versucht, es zu vertuschen. Der Grund für diese bizarre Reaktion scheint zu sein, dass […] man eine Gegenreaktion auf die Flüchtlinge befürchtete.“ Eine sehr treffende Analyse. Das ist Rotherham in grün – oder auch: Feigheit, Feigheit, Feigheit!
Selbst dann, wenn die westafrikanischen Migranten keine höhere Libido aufwiesen und die arabischen Migranten kein vom Islam geprägtes Frauenbild importieren würden, was zu bestreiten schlechterdings Blödsinn wäre, müsste es rein statistisch bei dem ungleichen Zahlenverhältnis männlicher und weiblicher Einwanderer zueinander einen Anstieg von sexueller Gewalt gegen Frauen geben. Udo Ulfkotte erklärt Reschke et. al. weshalb: „Wer in den letzten Monaten in den Hauptnachrichten die abendlichen Bilder der Flüchtlingsströme gesehen hat, der wird keinen Zweifel daran haben, dass vorwiegend junge kräftige Männer den Weg nach Europa suchen.“ Und weiter: „Klar ist zudem, dass junge Männer sexuelle Bedürfnisse haben. An Ländern wie China, wo Jungen einen höheren Stellenwert haben und junge Männer nun in großer Überzahl sind, sehen wir, wohin das führen kann. Es kommt zu gewaltigen Verwerfungen in einer Altersklasse, wenn auf viele junge Männer nur sehr wenige junge Frauen kommen. Niemand bestreitet das. […] Genau diese Situation fördern wir allerdings in Europa, indem wir Hunderttausende junge Männer aus Ländern der Dritten Welt über die Grenzen lassen. In allen Ländern, in denen ein Überschuss an jungen Männern besteht, leiden Frauen unter zunehmender sexueller Gewalt. Im Falle von Ländern wie Indien oder China nehmen wir es mit Empörung zur Kenntnis, wenn es dort immer öfter Gruppenvergewaltigungen junger Mädchen und sexuelle Übergriffe im öffentlichen Nahverkehr gibt.“ Des Weiteren sei Frau Roth darüber aufgeklärt, dass es sich bei der Art der Belästigungen, will heißen insbesondere bei der Vorgehensweise der Täter, durchaus um ein vornehmlich arabisches Phänomen handelt. So erklärt ein Polizeibeamter, dieses Phänomen sei erstmals in der westlichen Öffentlichkeit bekannt geworden, als Journalisten es 2013 während des Volksaufstandes am Tahir-Platz in Kairo beobachteten. „Ein Gruppe von Männern umkreist ein weibliches Opfer, schließt es ein und vergreift sich an der Frau.“
Dass vereinzelte Schlafwandler angesichts der jüngsten Ereignisse noch immer keines Besseren belehrt worden sind, zeigt unter vielen anderen auch der bereits erwähnte Kommentar der engagierten Gutmenschin auf den Netzseiten von „grenzenloswillkommen“. (Kreationisten glauben eben ungeachtet aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass die Evolution ein Märchen sei.) Rotzfrech und pietätlos blökt sie: „Ich appelliere an alle engagierten FlüchtlingshelferInnen, GönnerInnen und OpferschützerInnen: Hört nicht auf, macht weiter, helft weiter – ihr tut das Richtige!“ Man möchte ihr fast wünschen, in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof dabei gewesen zu sein! Was für eine schamlose Verhöhnung der Opfer! Ein Bekennerschreiben ist das nicht, eher ein unappetitlicher Rechtfertigungsversuch. Geläuterter kommt da schon ein anderer Bericht aus dem Weltnetz daher. Auf Nett-Werk Köln schüttet der Freund eines Opfers sein Herz aus. Er habe inmitten des Infernos gestanden und seine Freundin an der Hand gehalten, was jedoch keinesfalls habe verhindern können, dass ihr ständig unter das Kleid gefasst worden sei. „Sie ist immer noch völlig fertig aufgrund dieser Szenen“ und habe Angst, „irgendwann mal alleine durch so etwas hindurch zu müssen.“ Viele Menschen, die vor zwei Wochen noch laut Hurra schrien, sind leiser geworden oder verstummt, doch die Geister, die sie riefen, werden sie nun so leicht nicht los – ganz wie der Zauberlehrling in Goethes Ballade, wo es heißt:
„Und sie laufen! Naß und nässer
Wirds im Saal und auf den Stufen:
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! –
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.“
Doch zu wem sollten diese fehlgeleiteten Lehrlinge um Hilfe rufen, wem sich anschließen? Wir sollten unseren Groll gegen die Gutmenschen begraben, denen Lernfähigkeit zu attestieren ist. So schwer es fallen mag: Nicht ein „Wir haben es ja die ganze Zeit gesagt!“, tut nun Not, sondern die identitäre Rechte sollte gegenüber solchen Personen, die – ob sie ein persönliches Damaskuserlebnis hatten oder über eine Reihe von Ereignisse langsam zum Nachdenken angeregt wurden – ihre früheren Ansichten in puncto Asylpolitik geändert haben, versöhnlichere Töne anschlagen. Denn „errare humanum est, sed in errare perseverare diabolicum.“ („Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch.“) Räumen wir dem halb und halb im Erwachen begriffenen Gutmenschen von Nett-Work Köln die letzten Worte dieses Kommentars ein. Aristoteles forderte einen Schlusssatz nach der Art: „Ich habe gesprochen, ihr habt es gehört, ihr kennt die Fakten, trefft eure Entscheidung“. Unser Mann mit Sinn für einen gelungenen Schluss begnügt sich mit drei einfachen Fragen, denen das aristotelische Postulat gleichwohl immanent zu sein scheint. Verzweifelt fragt er: „Ist es das, wofür ich den halben Inhalt meines Kleiderschrankes gespendet habe? Ist das das neue Köln? Ist das das neue Deutschland?
Johannes Scharf