Warum der Nationalismus antikapitalistisch ist – Teil 2

04. Februar 2015

Doch ist Kapitalismus nicht nur eine Form der wirtschaftlichen Ausrichtung eines Staates oder eines Marktes. Es handelt sich dabei auch um eine logische Folge der liberalistischen Geistesverfassung. Liberalismus, der heute auch oft lediglich wirtschaftlich betrachtet wird, ist eigentlich die Grundlage eines kapitalistischen Systems. Der Liberalismus ist individualistisch und stellt die persönlichen Bedürfnisse über das Ganze. Ergo ist der Liberalismus eine volksfeindliche Ideologie, die mit dem Kapitalismus einhergeht. Sie hebt die persönlichen Interessen des Einzelnen hervor und missachtet das Bestehen des Ganzen, das auf einer natürlich gewachsenen Ordnung  aufbaut. So sprechen Liberalisten und Kapitalisten bei Kultur, Herkunft und Volkszugehörigkeit oft nur von tradierten Werten, die der, als leerer Sack auf die Welt gekommene Mensch, eingetrichtert bekommt. Die liberalkapitalistische Ideologie leugnet demzufolge die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse der Genetik, Anthropologie und der Neurowissenschaften.

Oben haben wir bereits gesehen, dass in einem zinswirtschaftlichen System die monetäre Schuld exponentiell wächst. Das ist auch der Grund für das stetige Postulat nach mehr Wirtschaftswachstum. Um den Tod hinauszuzögern, versuchen die Gralshüter des Kapitals (und somit des Zinses) der Verschuldung gewisse Erfolgsgrößen entgegenzusetzen. Daher versucht man immer wieder ein noch größeres Wirtschaftswachstum zu generieren. Das Problem ist nur: Während die Schuld exponentiell und damit unendlich und immer schneller wächst, kann das Wirtschaftswachstum im idealen Fall lediglich linear wachsen. Doch gibt es in der Realität kein auf Linearität ausgerichtetes Wirtschaftswachstum. Das bedeutet: Innerhalb eines Zinswirtschaftssystems können die Schuldner (also die Völker) ihre Schuld gar nicht begleichen, sondern sie sind Gefangene der Launen ihrer Gläubiger (Banken, Zentralbanken, superreiche Familienclans). Das hat auch zur Folge, dass die verschuldeten Unternehmen und Staaten so besessen davon sind, ständig zu rationalisieren, Kosten einzusparen und immer mehr zu produzieren. In solch einem Klima sind Umweltzerstörung, Genmanipulation, Erzeugung von gewaltigen Einkommens- und Wohlstandgefällen, Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau, Werte- und Kulturverfall nur logische Folgen.

Diese einfache jedoch nur von den Wenigsten hinterfragte Tatsache ist die Wurzel allen Übels. Während sich die Roten mit dem Unternehmer herumschlagen, der selber nur ein Opfer dieser Konzeption und Suggestion ist, kassieren die Großkapitalisten Macht und Geld als lachender Dritter. Es muss daher geschlussfolgert werden, dass Politik und Wirtschaft gar nicht souverän handeln können. Wenige Oligarchen beherrschen die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Mechanismen.

Diese Erkenntnis soll die Politiker oder jene Konzernchefs, die Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit, Rationalisierungszwang und andere negative externe Effekte billigend in Kauf nehmen, nicht entschulden. Im Gegenteil soll erkannt werden, dass wir von „unseren“ Politikern verkauft wurden, während sich die hier angesprochenen Unternehmer für Mammon entschieden haben, der den Tod der Völker hervorruft.

Dennoch dürfen wir nicht verkennen, wer die wahren Feinde der Völker und der Freiheit sind. Diese sind der Kapitalismus und der mit ihm einhergehende Liberalismus. Der Kommunismus, der vorgibt Gegenspieler dieser Auswüchse zu sein, entpuppt sich jedoch als faules Ei. Greift er in seiner Kapitalismuskritik doch die falschen an und gibt die falschen Lösungen. Nicht eine zentralistische Planungswirtschaft, sondern der dritte Weg, die goldene Mitte aus Planungs- und Privatwirtschaft, kann eine Lösung im Sinne der Völker und der Freiheit sein. Während der Liberalismus die Freizügigkeit des Individuums hervorhebt, stellen die Kommunisten das Kollektiv (unabhängig seiner Konfiguration) grundsätzlich über den Einzelnen. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich beide in ihrer internationalistischen Ausrichtung gleichen. Beide gehen von der Milieutheorie aus und leugnen somit die wissenschaftlichen Aspekte.

Wir Nationalisten antworten hierauf: „Allein gestellt sind wir nichts – in der Gemeinschaft jedoch ist jeder alles.“ Diese Gemeinschaft ist mehr als eine Gesellschaft, die sich durch die Fähigkeit irgendeiner Kommunikation auszeichnet. Sie ist emotional und biologisch behaftet. Sie ist nur innerhalb eines gewissen Verwandtschaftsverhältnisses möglich. Die Gesellschaft, die von Kommunismus und Liberalismus angestrebt wird, ist der Verfall aller Gemeinschafte, die natürlich gewachsen sind (Tönnies, 1887).

„Erkenne Dich selbst!“ und „Jedem das Seine“ sind die moralischen Leitsprüche einer nationalistischen Jugend. In diesem Sinne soll der Einzelne seine Persönlichkeit entfalten können und der Gemeinschaft insgesamt von Nutzen sein. 

In einer antikapitalistischen Wirtschaftsordnung ist das Geld äquivalent zur erbrachten Leistung. Arbeits- und müheloses Einkommen sind hier genauso wie der Zinseszins als unnatürliche Größen anzusehen. Daher fordern wir die Brechung der Zinsknechtschaft. 

Das Kapital hat der Wirtschaft zu dienen und diese dem Volke. Wer das verdreht entpuppt sich als Feind einer freiwirtschaftlichen Welt.

Quellen:
(Olfer 2003) Dipl.-Kfm. Olfert, Klaus. Investition, 9. Auflage
(Bischoff, 2002) Bischoff, Reiner. Entmachtung der Hochfinanz, Freiland, 2. Auflage
(Eucken, 1952), Eucken, Walter. Grundsätze der Wirtschaftspolitik
(Tönnies, 1887), Tönnies, Ferdinand. Gemeinschaft und Gesellschaft. Abhandlung des Communismus und des Socialismus als empirischer Kulturformen, Fues´s Verlag

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