Spätestens seit dem Zweiten Golfkrieg Anfang der 90er Jahre versuchen uns die Medienkonzerne und Politikdarsteller das Märchen vom „sauberen Krieg“ zu verkaufen. Modernste Präzisionswaffen, so wird erklärt, hätten die Flächenbombardements abgelöst. Kollateralschäden, so die kühle Beschreibung für zivile Kriegsopfer, würden auf diese Art und Weise auf ein unvermeidbares Minimum reduziert. Die toten Kinder und Mütter von Bagdad, Belgrad, Kabul oder Tripolis hingegen sprechen eine andere Sprache. Aus ihren Gräbern klagen sie an. Die politischen und wirtschaftlichen Interessen machtbesessener Verbrecher forderten und fordern unzählige unschuldige Leben – weltweit. Genauso wie dereinst am 13. Februar 1945 in Dresden. 70 Jahre sind vergangen, doch die Exporteure der Bombendemokratie bleiben weiterhin ungestraft. 70 Jahre 13. Februar, das sind 70 Jahre des friedlichen Gedenkens, aber auch der Umdeutung und des Vergessens. Die stetige Herabsetzung der Opferzahlen, die geschichtsrevisionistische Leugnung barbarischer Tieffliegerangriffe und vieles mehr sind deutlicher Ausdruck einer Entwicklung, die mit einer gesunden Kultur des Erinnerns nur wenig gemein hat.
Auch 2015 setzen wir uns deshalb für ein aufrechtes und ehrenhaftes Gedenken an Dresdens Luftkriegstote ein. Unsere mahnende Erinnerung an den ungezählten Mord von Kindern, Frauen, Flüchtlingen und Alten ist dabei kein starrer Traditionalismus! Die Aggressionspolitik der NATO und ihrer Verbündeten, für welche Bombenkrieg und Flächenbombardements gegen die Zivilbevölkerung bis heute eine Konstante ihrer Kriegsführung darstellen klagen wir mit gleicher Intensität an, mit der wir auch die Toten unseres Volkes beweinen.
Veränderte Rahmenbedingungen erfordern dabei auch immer wieder ein Umdenken. Mit unserer Teilnahme am öffentlichen Gedenken am 13. Februar des vergangenen Jahres haben wir den Anfang gemacht. Denn ein angemessenes Gedenken lässt sich weder an der Form zurückgelegter Marschkilometer, noch am Grat der Erlebnisbefriedigung des Einzelnen ermessen. So bildete unser Trauer- und Gedenkmarsch schon in den vergangenen Jahren lediglich ein einzelnes Glied in einer ganzen Kette von Aktivitäten. Auf diese „Aktionswoche 13. Februar“ wollen und müssen wir auch in diesem Jahr unser Augenmerk richten. Dazu ist jeder aufgerufen!
Denn eines ist klar: Im Kampf um die Deutungshoheit über das Gedenken an die Toten unseres Volkes geht es um weitaus mehr, als eine einzelne Aktion an einem von 365 Tagen im Jahr. Nichts ist daher wichtiger als einen Gegenpol zur veröffentlichten Meinung, Geschichtsklitterung und Leugnung alliierter Kriegsverbrechen zu bilden. Dies auch und gerade zum 70. Jahrestag der Zerstörung Dresdens.
Helfen Sie uns dabei! Unterstützen Sie die „Aktionswoche 13. Februar“ und senden Sie uns Ihre Aktionsberichte und Fotos zu!