Jahreswechsellager: Aller guten Dinge sind drei

12. Januar 2011

Der ganz normale Wahnsinn im „freiesten Rechtsstaat auf deutschem Boden“

Wer die Interessengemeinschaft „Fahrt & Lager“ der JN bisher nicht kannte, der kennt sie spätestens seit dem 21.12.2010. An jenem Dienstag durchsuchten BRD-Systemwächter die Wohnungen führender JN-Kader in vier Bundesländern. Hausdurchsuchungen sind an sich nichts Neues, jedoch kann man schon von einer neuen Qualität der staatlichen Repression sprechen, wenn der Staat und seine getreuen Diener den Repressionsapparat in Gang setzen, um ein Jahreswechsellager der JN im Vorfeld zu verhindern.

Die JN veranstalten nun schon seit etwa 30 Jahren verschiedenste Lager. Doch mit soviel Druck mußte sich die volkstreue Jugendorganisation bisher noch nie auseinandersetzen. Das zeigt: Mit unserer Jugendarbeit sind wir auf dem richtigen Weg. Unsere drei Grundpfeiler Bildung, Aktivismus und Gemeinschaftspflege sind genau die richtigen.

Nachdem unsere ursprüngliche Jugendherberge aufgrund des öffentlichen Drucks abgesprungen war und wir schnell eine Ersatzunterkunft organisiert hatten, trat das System verstärkt auf den Plan. Mit den Erlebnissen der letzten Tage vor dem Jahreswechsel könnte man ein Buch füllen. Doch sei hier nur kurz auf die Umstände eingegangen.

Wir reisten nun also mit mehreren Kindern zu unserem neuen Standort und mußten feststellen, daß der Staat sämtliche in Frage kommenden Objekte in Rheinland-Pfalz abgeklappert haben muß. Teilweise telefonisch, oder aber in Form von Besuchen. So auch bei unserer „Notunterkunft“. Dort fuhren drei Streifenwagen noch vor unserer Ankunft vor, um nachzufragen, ob „Rechtsextremisten“ in den nächsten Tagen dort ein Lager planen. Noch während dieser Befragung rückte die JN-Führungsmannschaft an und überraschte die Polizisten sichtlich. Nach kurzen Wortgefechten bezog die Mannschaft dennoch das Lager und scherte sich nicht weiter um die Staatsdiener.

Doch der innere Druck in den Behörden muß so groß gewesen sein, daß innerhalb weniger Minuten ein hochrangiger Polizeichef mit einer Einsatztruppe im Anhang mit der Räumung des Lagers drohte. Ab diesem Zeitpunkt begann ein Katz-und-Maus-Spiel. Wir informierten sofort einen Anwalt und eröffneten einen Rechtskampf, welcher schlußendlich bis vor das Oberverwaltungsgericht des Landes ging.

Unser Widerspruch gegen die Räumung interessierte freilich niemanden. Auch nicht, daß Kleinkinder anwesend waren. Einer Räumung konnten wir also nicht mehr aus dem Weg gehen. Da allerdings noch viele Kameraden auf der Anreise waren, hieß es nun schnellstmöglich einen neuen Ort zu organisieren und die Anreisenden vor den Polizeikontrollen zu bewahren. Mit Disziplin, Einsatzbereitschaft und Gründlichkeit gelang es uns, den Großteil der Anreisenden an unseren zweiten Ausweichort zu lotsen. Eine gute Leistung der JN-Führungsmannschaft. An diesem neuen Ort konnten wir auf sehr engem Raum das Lager offiziell eröffnen. Die Lagermannschaft lauschte verschiedenen Vorträgen, spielte und sang. Nur leider war der Ort viel zu klein. Während also das Lager unter erschwerten Bedingung anlief, organisierte die Führungsmannschaft eine größere und letzte Notunterkunft.

Die Systemwächter hatten mittlerweile von unserem Standort Wind bekommen. Kein Wunder, denn wir befanden uns inmitten eines viel befahrenen Ortes. So mußte also eine Umsetzung der Mannschaft organisiert werden. In einer Nacht- und Nebelaktion verlagerten wir die gesamte Mannschaft in eine etwa 250 Kilometer entfernte Jugendherberge. Der Staat hatte nichts davon mitbekommen.

Als die Mannschaft an diesem letzten Strohhalm, an den man sich noch klammern konnte, angekommen war, staunte sie nicht schlecht. Endlich wieder genug Platz zum Schlafen, Sport treiben, Essen und Spielen. Dieser Ort war für uns perfekt. Drei Tage war die JN-Lagermannschaft nun schon auf der Flucht vor den Häschern des Systems. Mehrfach hatten wir es geschafft, trotz der Repressionen unsere Gemeinschaft zu pflegen und einfach so gut wie möglich weiter zu machen. Und nun waren wir hier, an einem wunderschönen Ort nahe der luxemburgischen Grenze.

Die Stimmung war an diesem Tag wunderbar. Vor allem am Abend wurde jedem bewußt was es heißt, Gemeinschaft zu erleben. An jenem Abend nahmen wir neue Mitglieder in den Kreis unserer Gemeinschaft auf. In dem Wissen, daß man von den Systemwächtern gejagt wird, erklang der Schwur, unserem Volk und unserer Bewegung treu zu bleiben, stärker und härter als je zuvor.

Der Aufnahmefeier folgte ein wunderschöner Abend mit viel Tanz und Gesang. Für uns war ohnehin jeder Abend bisher ein „Bunter Abend“. Denn wir wußten schließlich seit dem ersten Tag, daß jeder der letzte sein konnte. Drei Tage hatten wir nun schon durchgehalten. Hunderte Kilometer legten wir zurück. Viel Geld gaben wir an den Tankstellen aus. Wenig Schlaf machte uns müde. Doch wir wußten, wofür wir das taten. Nicht, um uns im Mob zu besaufen, sondern um beisammen sein zu können. Das alles nahmen wir auf uns, um unter Kameraden sein zu können. Niemand, der dieses Gefühl jemals erleben durfte, wird diese Empfindungen nachfühlen können.

Der Abend neigte sich dem Ende zu und es wurde Nacht im Lager. Unsere Führungsmannschaft ließ am nächsten Morgen kurz vor sechs Uhr wecken, da wir mit einem Überfall der Polizei am frühen Morgen rechneten. Da dieser ausblieb, ging es wie gewohnt weiter. Die Arbeitsgemeinschaften nahmen ihre Arbeit auf und die Wachmannschaften waren besonders aufmerksam.

Es wurde Brandmalerei betrieben, getrommelt, gesungen und für ein Theaterstück geprobt. Würde man dies dem Staat erzählen, würde er kein Wort davon glauben, denn für ihn gibt es auf unseren Lagern nur Volksverhetzung und Jugendgefährdung.

Zur Mittagszeit war es dann allerdings soweit: Die Staatsmacht kam, mit dem eingeschüchterten Herbergsvater im Schlepptau. Ein Wort gab das Andere. Doch alles Reden half nichts. Mit anwesenden Führern der Einsatzpolizei setzte der Herbergsvater sein Hausrecht durch und wir mußten das Lager endgültig räumen. Nach vier Tagen Hetzjagd, drei Ausweichorten und dennoch viel Spaß mußten wir vorerst aufgeben.

Doch für viele Mitstreiter und Kameraden wird dieses „Lager“ in besonderer Erinnerung bleiben. Wir wurden als Illegale abgestempelt. Wir wurden bespitzelt und verfolgt. Dennoch trotzten wir im Kleinen diesem System mehrere Tage und hatten Zeit, unser Beisammensein so zu gestalten, wie wir es für richtig halten: Artgerecht!

Der Rechtskampf, und nicht nur dieser, wird weitergehen!

2011 – Wir kommen!

 

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