Unter der Führung von Sir Arthur Travers Harris wurden von der Royal Air Force (RAF) zahlreiche deutsche Städte schwer zerstört, so etwa Hamburg (Juli/August 1943), Braunschweig (15. Oktober 1944), Magdeburg (16. Januar 1945), Dresden (13. – 15. Februar 1945), Pforzheim (23. Februar 1945), Mainz (27. Februar 1945), Würzburg (16. März 1945) und Hildesheim (22. März 1945). Der seit Februar 1942 Oberkommandierende des Bomber Command der RAF war ein glühender Verfechter des so genannten „Moral Bombing“, also dem Flächenbombardement um die Moral und den Widerstandswillen der deutschen Bevölkerung zu brechen. Dass dies auch ganz bewusst die Vernichtung ziviler Ziele einbezog verdeutlicht ein Zitat des RAF-Stabschefs, ab 1944 Marschall der Royal Air Force und ebenfalls Verfechter der Flächenangriffsstrategie, Sir Charles Portal.
„Ich nehme an, dass klar ist, dass die Ziele bebaute Gebiete und nicht z. B. Schiffswerften oder Flugzeugwerke lt. Anhang A sein werden. Dies muss jedem klargemacht werden, falls es noch nicht so verstanden worden ist.“
Um diese historischen Tatsachen immer wieder aufzuzeigen und der Umdeutung deutscher Opfer zu Tätern etwas entgegen zu setzen, engagieren sich in Dresden junge und alte Aktivisten seit vielen Jahren im Rahmen des “Dresden-Gedenkens”.
An dieser Aktion anlässlich der Bombardierung der Stadt durch angloamerikanische Bomberverbände am 13. Februar 1945, beteiligten sich auch 2017 Mitglieder des Landesverbandes Sachsen der JN.
Zwischen 700 und 800 Teilnehmer aus mehreren Nationen, so die offiziellen Zahlen der Organisatoren um das „Dresden-Gedenken“, beteiligten sich am 11. Februar 2017 an einem durchaus disziplinierten Gedenkmarsch zu Ehren der Opfer der alliierten Luftangriffe. Und tatsächlich konnte man auch in diesem Jahr wieder Gäste aus Österreich, der Tschechischen Republik, Frankreich, Schweden und Serbien begrüßen, von denen zwei Delegationen auch eindrucksvolle Grußworte bei der den Marsch abschließenden Gedenkfeier vortrugen. Besonders der Beitrag der serbischen Kameraden, deren Heimat im NATO-Krieg gegen Ex-Jugoslawien ebenfalls zum Opfer des Bombenterrors gegen die Zivilbevölkerung wurde, zeigte eindrucksvoll, dass der Bombenkrieg bis heute eine Konstante in der Kriegsführung von NATO und USA darstellt.
Dass trotz der widrigen Umstände vergangener Jahre, in denen die Dresdner Aktivisten aber den nötigen Mut und das nötige Durchhaltevermögen aufbrachten, sich durch die schweren Zeiten hinweg immer wieder europäische Kameraden dem Gedenken anschlossen und so der Verbundenheit zwischen den Völkern Europas Ausdruck verliehen, sollte so manchen Kritiker in den eigenen Reihen zum Nachdenken anregen. Wahre Größe ermisst sich nicht an Teilnehmerzahlen, sondern darin wie man den Toten seines eigenen Volkes gegenübertritt. Das ist den Organisatoren in Dresden eindrucksvoll gelungen, deren Engagement sich auf der zu Recht kritisierten politischen Überlagerung des Gedenkens durch damalige Großaufmärsche zwischen Bockwurst und Dixitoiletten begründet, deren Ausrichtung den so oft zitierten Ausspruch „Ein Volk ist nur soviel wert, WIE es seine Toten ehrt“ beinahe ad absurdum geführt hatte.
Abermals umrahmt wurde der Gedenkmarsch in Dresden von einer umtriebigen Aktionswoche, welche mit Infoständen, Mahnwachen, Flugblattverteilungen und kreativen Aktionen auf eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem gesamten Themenkomplex hinwirkte. Positiv kann hier der unverändert hohe Zuspruch der Dresdner Einwohnerschaft gewertet werden, der sich aus Gesprächen mit interessierten Passanten am Rande der jeweiligen Aktionen immer wieder ergab. Selbstkritisch gilt es aber auch, strukturelle und organisatorische Mängel mit der nötigen Konsequenz abzustellen, um zukünftig einen noch flüssigeren und professionelleren Ablauf der Kampagne an den Stellen sicher zu stellen, an denen wir als Jugendverband direkt verantwortlich sind! Die bevorstehenden Veränderungen innerhalb der Jungen Nationaldemokraten bieten hierzu die Möglichkeit. Packen wir es an!
Ganz in diesem Sinne wollen wir auch im kommenden Jahr unser Bestes dazu beitragen, dass die Toten von Dresden, die Toten unseres Volkes niemals in Vergessenheit geraten.
JN Sachsen