Eigenarten und Fähigkeiten zu entdecken, Leistungsgrenzen auszutesten, Charaktere und Persönlichkeiten herauszubilden und zu formen – all dies vereinigt sich in der Arbeit unserer Jugendorganisation, den Jungen Nationalisten. Den Kampf mit sich selbst und dem viel zitierten „inneren Schweinehund“ aufzunehmen, dazu trafen sich bereits am 15. Juni achtundzwanzig Anwärter, Mitglieder, aber auch Gäste der JN. Trotz tropischer Temperaturen hieß es, sich an der zweiten Stufe des Leistungsmarsches zu versuchen.
Am frühen Morgen, um 5:30 Uhr, starteten die Teilnehmer vom Markkleeberger Rathaus aus auf die 80 Kilometer lange Strecke. Im Gegensatz zu seinem kleineren Bruder, dem Leistungsmarsch über 50 Kilometer, bei dem als zusätzliche Herausforderung eine Gepäcklast von 15 Kilogramm zuzüglich persönlichem Verbrauchsmaterial zu schultern gilt, hieß es den „Achtziger“ in einem Zeitfenster von maximal 17 Stunden zu bewältigen. Und so bewegte sich das Teilnehmerfeld, trotz der hohen Temperaturen an diesem Tag, mit bester Laune entlang des Leipziger Neuseenlandes.
Dort, wo noch vor einigen Jahren stählerne Kolosse der Erde die Braunkohle abgerungen hatten, ganze Dörfer weichen mussten, der unersättlich scheinende Tagebau Menschen zur Aufgabe ihrer Heimat zwang, entstand und entsteht durch Renaturierung und Rekultivierung heute eine Bergbaufolgelandschaft mit zahlreichen Gewässern. Zu einem der mittlerweile bekanntesten gehört sicherlich auch der am südlichen Stadtrand Leipzigs gelegene, 40 Hektar große, Cospudener See. Er ist einer von vielen Seen, welche zum Baden, Angeln, zu Wassersport und zur Erholung einladen, zeitgleich aber auch dem Natur- und Hochwasserschutz dienen.
Ob den Teilnehmern des Leistungsmarsches Zeit und Kraft blieb, sich über die Entstehung dieser Region oder gar das schwierige Thema der Braunkohlegewinnung im Allgemeinen Gedanken zu machen, wird wohl deren Geheimnis bleiben. Denn unterwegs hieß es, an den bei 20, 40 und 60 Kilometer eingerichteten Weg- und Verpflegungsposten kurz zu verschnaufen und sich die ausgegebene Stempelkarte gegenzeichnen zu lassen.
Ins Ziel schafften es letztendlich sieben Teilnehmer, wobei die Bestzeit ganze 14 Stunden und 10 Minuten betrug. Sie durften sich auch über das Leistungsabzeichen in Silber freuen, das im Rahmen des 50jährigen Bestehens der JN in einer Sonderausgabe aufgelegt wurde. Doch auch all jenen, welche trotz größter Anstrengungen nicht die Distanz von 80 Kilometern bewältigen konnten, gilt es Respekt zu zollen für die Annahme ihrer ganz persönlichen Herausforderung und dem damit verbundenen Willen, über sich selbst hinauszuwachsen.
JN voran!