Worte zur Haft von Finley Pügner

03. September 2025

Worte zur Haft

Wo soll ich nur beginnen?

Das, was ich in den vergangenen sechs Monaten erlebt habe, ist ein typisches Beispiel für staatliche Repression. Ohne stichhaltige Beweise oder eine gerechtfertigte Grundlage wurde ich für ein halbes Jahr aus dem öffentlichen Leben herausgenommen.

Doch wie war die Zeit in Haft tatsächlich? Ich möchte einen kurzen Einblick geben und schildern, wie es zumindest in der Justizvollzugsanstalt Görlitz ablief.

Als ich erstmals inhaftiert wurde und die ersten drei Monate verbrachte, war die Situation für mich schwer begreiflich. Erst mit der Zeit konnte ich sie vollständig erfassen – doch ich beschloss, das Beste daraus zu machen. Von Anfang an war ich beruflich tätig, was mir half, die Tage zu strukturieren und sinnvoll zu nutzen. Gelegentlich nahm ich am Sport teil und lieh mir selbstverständlich Bücher aus der Gefängnisbibliothek aus, um geistig aktiv zu bleiben.

Ich hatte während meiner Haftzeit keinerlei Konflikte – weder mit Mitgefangenen noch mit dem Personal. Dennoch spürt man auch innerhalb der Mauern den politischen Wandel, der unser Land derzeit prägt. Die gesellschaftliche Stimmung – insbesondere in politisch aufgeladenen Fragen – ist allgegenwärtig, und die Meinungen unter den Inhaftierten unterscheiden sich dabei kaum voneinander.                                                Trotzdem muss gesagt werden: Die Zustände in deutschen Gefängnissen sind teils desolat. Es mangelt deutlich an qualifiziertem Fachpersonal, insbesondere im psychologischen Bereich und bei der Betreuung suchtkranker Insassen – ein Aspekt, der angesichts der Tatsache, dass schätzungsweise 90 % der Gefangenen eine Suchtproblematik aufweisen, besonders gravierend ist.

Auch baulich gesehen erinnern viele Hafträume noch an die Kaiserzeit – abgesehen davon, dass inzwischen Stromanschlüsse nachgerüstet wurden. Ich erwarte keineswegs Hotelstandards, aber in ihrer aktuellen Form verfehlen Justizvollzugsanstalten ihren eigentlichen Zweck: Resozialisierung und Stabilisierung. Ich selbst habe erfahren, wie stark die psychische Belastung sein kann – und das bereits innerhalb eines halben Jahres.

Dennoch: Ich habe diese Zeit durchgestanden. Nach jedem Tief kommt ein Hoch. Und für mich bleibt es eine Berufung, weiterhin für unser Land einzutreten – gegen Gleichgültigkeit, gegen Missstände, und für die Wahrheit.

Abschließend möchte ich sagen: Nicht alles ist so, wie es scheint. Sobald das Verfahren rechtskräftig abgeschlossen ist, werde ich mich zu sämtlichen Punkten äußern, die mir zur Last gelegt wurden.

Mein besonderer Dank gilt allen Kameraden sowie dem Bundesvorstand für die unermüdliche Unterstützung während meiner Haftzeit.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Finley Pügner

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