Restrisiko – Euer Profit und unsere Zukunft!

18. Januar 2011

Es kommt selten vor in diesen Tagen, dass sich
Menschen mit zukunftsrelevanten und selbst für Generationen maßgeblichen Themen
befassen. Eine Ausnahme scheint die seit dem letztjährigen Castortransport
stark entflammte Diskussion um den Atomausstieg zu bilden. Während ein privater
TV-Sender nun am Dienstagabend mit einer etwas futuristisch-reißerisch erscheinenden
Geschichte weiter das Feuer, wenn auch mit recht primitiven Mitteln schürt,
müssen auch wir uns im die Zukunft Gedanken machen. Fakt ist, dass es dringend
an der Zeit ist leistungsfähige Alternativen zur Energiebeschaffung aufzubauen
und parallel dazu weitreichende Neuerungen zu entwickeln.

Gleich vorweg; im Einsatz zu Zwecken der Forschung
     oder Medizin ist der Einsatz atomarer Strahlung selbstverständlich auch
     weiterhin notwendig.


Es sei aber angemerkt, dass in den letzten Jahrzehnten eine Entwicklung
     alternativer Energiequellen durch die absolut allgegenwärtige, sehr mächtige
     Atomlobby eingeschränkt wurde. Das so beschriebene „Restrisiko“ bei der
     Herstellung von Atomstrom wurde von breiten Schichten der Bevölkerung in Kauf
     genommen – es galt dem Bürger als billiges in Kauf nehmen eines bequemen,
     hochtechnifizierten Lebens im 21. Jahrhundert. Erst nach dem Supergau in
     Tschernobyl im Jahre 1986 begann ein Umdenken bzw. ängstliches Zweifeln an der
     Notwendigkeit der Atomkraft. Seither sind 25 Jahre vergangen. Zeit in der die
     Atomlobby Einfluss und Abhängigkeit weitreichend ausgebaut hat. Das
     umschriebene „Restrisiko“ wird schnell zur dauerhaften, zeitlich alles
     überdauernden Bedrohung.

Denn es muss nicht gleich der filmmäßig dargestellte Supergau sein der eine
     enorme Gefährdung birgt. Immer wieder kommt es zu Panne in deutschen
     Atommeilern. Zuletzt waren Kraftwerke in Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein
     betroffen. Auch die fortwährenden Zwischenfälle beispielsweise im
     Atommüllendlager Asse (Niedersachsen) zeigen auf, dass eine Gefährdung stets
     gegeben ist. Noch dazu hat man die für die Endlagerung des Atommülls bestimmten
     Orte direkt in das Herz Deutschlands positioniert.

Ein ruhiges Schläfchen dürfte einem verantwortungsbewussten
     Entscheidungsträger allein vor diesen Problemen – und die dauerhaft sichere
     Einlagerung der radioaktiven Abfälle ist eines davon – längst nicht mehr
     möglich sein. Doch dass sie, wenn es um ihre Profitgier geht, skrupellos sind,
     beweisen uns nicht erst die aktuellen Nachrichten über dioxinverseuchtes
     Fleisch allerorts.


Nun ist es für uns als Jungendbewegung nicht Maß der Dinge umfangreiche
     Lösungskonzepte zum umgehenden Atomausstieg zu erstellen. Doch wollen wir uns
     nicht ausschließlich darauf beschränken die bloße Forderung hier kundzutun bzw.
     nachzuplappern. Denn das „Restrisiko“ beschäftigt auch uns, vor allem
     wenn wir an die weitere Zukunft und die in alle Ewigkeiten hohe Gefahr der
     atomaren Hinterlassenschaft denken.


Doch mal ehrlich; ist es so schwer sich einen Weg hin zum Atomausstieg selbst
     für den Laien vorzustellen? Warum sieht man nicht allerorts Dächer die
     Solaranlagen – den zusammen mit Windrädern wohl weitverbreitesten alternativen
     Energieerzeugern – tragen? Wäre es nicht eine enorme Erleichterung wenn sich
     alle Einfamilien- und viele Mehrfamilienhäuser dauerhaft selbst mit Energie
     versorgen könnten? Oder gar wenn dies im Land allgegenwärtiger behördlicher
     Auflagen und Bestimmungen sogar entsprechend vorgeschrieben wäre. Viele werden
     jetzt mit dem Kopf schütteln oder uns als Träumer brandmarken – eine
     Kostenfrage?

Ehrlich? Wir können es nicht mehr hören in Zeiten in denen Energiekonzerne
     ungestört Milliardengewinne fahren und deutsche Steuergelder etliche Staaten in
     aller Welt überschwemmen! Warum kommt Niemand auf die Idee, dass ein Staat dem
     an der zukunftssichernden Existenz seiner Menschen liegt, hier in das Spiel zu
     kommen hat. Warum wird zum Beispiel eine Solaranlage zur Eigenenergieerzeugung
     nicht zur stark geförderten bzw. staatlich komplett vorfinanzierten
     Volkssolaranlage die absolut jedem Hausbesitzer diese ermöglicht? Warum, weil
     eure Gedankengänge nach zig Jahrzehnen Kapitalismus solche Ideen nicht mehr zu
     lassen.

Stattdessen beschert ihr unseren Kindern mit eurem „Restrisiko“ eine
     sorgevolle Zukunft, reibt euch weiter die Hände immer darum bemüht euer
     „Restrisiko“ auf versiegende Geldquellen möglichst gering zu halten.

 

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